Hinsichtlich Erwärmung des mit Pulsometern zu hebenden Wassers bemerken wir,
daß bei den gewöhnlichen Admissionsspannungen von 2,5 bis 4,5 Atmosphären die ım
Mittel von 1 Kilogramm Dampf bei seiner Kondensation abgegebene Wärmemenge
640 Kalorien beträgt. Werden also in der Minute m Kilogramm Dampf (am Kessel ge-
messen) verbraucht und n Kilogramm (Liter) Wasser gehoben, so ist theoretisch die
Erhöhung der Temperatur = 640.m:n. Im übrigen empfiehlt es sich, Angaben der
liefernden Fabrik einzuholen.
Die Pulsometer sind außerordentlich kompendiöse und sicher wirkende Pumpen,
einfach aufzustellen oder aufzuhängen und besonders zu kurzen Pumpversuchen und
ähnlichen vorübergehenden Betrieben, sodann aber auch, weil das gepumpte Wasser
erwärmt wird, bei Eisenbahnwasserstationen, namentlich im Winter, und zur Wasser-
versorgung von Badeanstalten sowie in allerlei gewerblichen Etablissements geeignet.
Die zu hebende Flüssigkeit kann auf eine, der Pressung des Kesseldampfes entsprechende
Höhe verbracht werden ; der Dampfdruck muß aber bei kleinen Förderhöhen die Pressung
der zu überwindenden Wassersäule um etwa das Doppelte übersteigen, bei großen Förder-
höhen um mindestens 1,5 Atmosphären, in Rücksicht hierauf und auf die üblichen Kessel-
spannungen, die Druckverminderung in der Dampfzuleitung usw., reduziert sich die
Förderhöhe auf im Mittel etwa 30 Meter. Die größte Druckhöhe eines Pulsometers ist
etwa 50 m, jedoch kann man auch mehrere übereinander aufstellen. Die Saughöhe soll
zweckmäßigerweise 3 bis 4 Meter nicht übersteigen, wenn möglich, geringer sein. Bei
größeren Saughöhen empfiehlt sich die Verwendung der Körtingschen Hochdruck-
pulsometer.
Die von C. H. Hallin New-York im Jahre 1371 zuerst angegebene Konstruktion des
Pulsometers hat im Laufe der Zeit wesentliche Vervollkommnungen erfahren. Man unter-
scheidet heute einfachwirkende Pulsometer, d. h. solche, bei welchen in demselben Gefäße
: einmal der Dampf drückend und
Fig. 170. sodann, nach seiner Kondensation,
saugend wirkt, und doppeltwir-
kende, bei welchen zwei Dampige-
fäße mit abwechselnder Saug- und
Druckwirkung, sowie gemeinsamer
Dampfzuleitung angeordnet sind.
Eine weitere Kategorie sind die kol-
benlosen Membran-Dampfpumpen,
bei welehen abwechselnd, durch
Kondensation von Dampfdruck, von
Dampt saugende und drückende Be-
wegungen einer Membrane veran-
laßt: werden.
Das abgebildete Beispiel (Fig.
170) ist ein doppeltwirkender Pa-
tent-Pulsometer der Firma Körting
in Hannover. Derselbe unterschei-
det sich von den übrigen ähnlichen
Apparaten durch ein eigentümliches
Verteilungsorgan für das Einspritz-
wasser, -das erlaubt, zeitlich und
quantitativ nach Belieben zu regu-
lieren. Der Wirkungsgrad ist infolgedessen ein guter und es kann mit diesem Pulsometer
noch auf 6 Meter Höhe bequem angesaugt werden.
Die Eigenartigkeit besteht darin, daß jedesmal beim Entleeren (Ausdrücken) einer
Kammer der Einspritzwindkessel W aus dieser Kammer mit Wasser von neuem gefüllt wird,
das seinen Weg durch das Einspritzrohr E und an dem Verteilungsorgan U vorbei nimmt,
so daß in dem Windkessel der Druck entsteht, welcher der Förderhöhe gleichkommt. Sofort