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93. Das in den Hausbehältern aufgespeicherte Wasser wird mit der Zeit warm,
lack und unerquicklich, wenn nicht wie in Augsburg, dauernd Wasser zufließt.
4. Hausbehälter sind in den weitaus meisten Fällen hygienisch bedenklich. Viel-
fach sind sie nicht dicht genug verschlossen, so daß Staub eindringen kann; dazu kommt
der oft ungünstige Ort der Aufstellung.
Die Anwendung von Hausbehältern ist daher fast in allen Fällen unbedingt zu
verwerten.
Eine der letzten deutschen Städte mit Hausbehältern war Hamburg, wo sie jedoch
seit 1906 nur noch für Zwecke der Klosettspülung angelegt werden dürfen. Bis dahin zerfiel
Hamburg in ein Hoch- und ein Tiefgebiet, welche beide während 22 Stunden gleichartigen
Zufluß erhielten. Der Druck genügte jedoch für sehr viele Häuser des Hochgebiets nicht.
Deshalb wurde dieses nachts von 3—5 Uhr unter erhöhtem Druck allein vom Pumpwerk
aus gespeist, wodurch alle Hausbehälter gefüllt wurden. Während dieser Zeit war das Tief-
gebiet an drei Hochbehälter angeschlossen, wobei wiederum eine Reihe von höher gelegenen
Häusern des Tiefgebiets auf ihre Hausbehälter angewiesen waren.
: Eine ganz besondere Stellung nimmt in Deutsch-
Fig. 171. land der Wasserwerksbetrieb von Augsburg ein. Der
Pumpenantrieb des alten Werks geschieht durch Tur-
binen und die Pumpen arbeiten mit gleichmäßiger
Leistung auf 4 Windkessel von je 1,5 m Durchmesser
10 m Höhe, also einzeln 22,5, zusammen 90 cbm Inhalt.
Jeder einzelne Windkessel kann durch einen zwischen
ihm und dem Druckrohr liegenden Schieber ausge-
C schaltet werden und ist mit Luftzuführung, Sicherheits-
ventil, Ablaßhahn und der üblichen sonstigen Einrich-
tung versehen. Die vier Windkessel sind neben dem
Maschinenhaus in einem besonderen Turme unterge-
Tin bracht, dessen Grundriß in Fig. 171 dargestellt ist. Die
za we zwei Schnitte Fig. 172 und Fig. 173 dürften im übrigen
== A! die Vorstellung der Anlage lesen Die Eisen-
bleche der Windkessel sind mit Rücksicht auf einen
Probedruck von 12 Atmosphären 13 Millimeter stark gewählt bei doppelter Längsnietung
und Laschennietung an den Rundnähten; die Windkessel haben je aus einem Stücke be-
Fig. 172. Fig. 173.
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stehende bombierte Böden. Die einzelnen Kessel wurden an Ort und Stelle aus drei Stücken
mit”abgedrehten Winkelringen zusammengenietet und ruhen mit Gußpratzen auf einem
gemeinschaftlichen Betonfundamente.