liegen, daß sogar „durch den gefüllten Behälter selbst bei einer Höhenlage desselben von
25--30 m über der Erdoberfläche die Stabilität des Schornsteins bei Sturm nicht un-
wesentlich erhöht wird“. Dies kommt daher, daß bei einem Schornstein mit gefülltem
Behälter die Resultierende sämtlicher Kräfte der Schornsteinachse näher liegt, als ohne
Behälter. Daher werden Zugspannungen im Mauerwerk bei Winddruck leichter ver-
mieden.
Die Wärme der Schornsteinwandungen reicht aus, um das Wasser hinreichend
warm zu halten, auch kann man eventuell ein kleines Dampfrohr in das Reservoir ein-
leiten. Schlimmstenfalls bringt man noch eine Rabitzumhüllung oder eine Korkisolie-
rung an.
3. Unterbau der Behälter. Bei den Turmschäften führte man das Mauerwerk
früher durchweg in voller Stärke aus. In neuerer Zeit hat man namentlich im Eisenbeton-
bau die Behälter vielfach auf einzelne Säulen gestellt. Dje Zwischenräume
werden dann frei gelassen, oder sie werden durch dünnes Mauerwerk oder Eisenbeton-
wände verbunden. Steht ein Behälter auf zwei Säulenringen, so kann man die äußeren
Säulen frei stehen lassen, die inneren aber durch Wände verbinden, und so in der Behälter-
mitte einen Zylinder hochführen, in welchem die Rohre und die Steigleitern untergebracht
werden. Jedoch scheint es nicht vorteilhaft zu sein, im Durchmesser des Zylinders so
weit herunter zu gehen wie das bisher zum Teil geschehen ist, z. B. bis auf 1 m herunter,
da bei einem Rohrdefekt, bei welchem Wasser eintritt, niemand in den Zylinder hinauf-
gelangen kann.
Bei dem Wasserturm Emden von 1000 cbm Inhalt sind 2 konzentrische Säulen-
ringe angeordnet; zwischen den inneren Säulen sind Eisenbetonwände eingezogen. Die
größte Wasserhöhe beträgt 9,1 m. Durch die Mitte des Behälters führt eine Wendel-
treppe. Der höchste Wasserspiegel liest 36,0 m über der Erdoberfläche, die Funda-
mentsohle liest 5,20 m unter Flur und besteht aus einer ringförmigen 75 cm starken
Eisenbetonplatte, welche auf 17 m langen Holzpfählen ruht.
Unterstützungskonstruktionen in Form von eisernen Pfeilern kommen in der
Regel nur bei Industriereservoiren vor. Ausnahme hilden die Wassertürme von Unna
und Bremen. Aus ästhetischen Gründen vermeidet man in der Regel eiserne pfeiler-
artige Konstruktionen bei städtischen Anlagen.
Die Ausbildung und Stärke der Schaft- und Fundamentkonstruktion richtet sich
natürlich nach den zulässigen Beanspruchungen. Man wird annehmen können: bei
Flußeisen für Zug, Druck oder Biegung k, —= 1000 kg/gem, für Mauerwerk k,—8 bis
10, äußerstenfalls 15 kg/gem, wobei Zugspannungen ausgeschlossen sind. Man muß
daher die Wirkung des Winddrucks genau ermitteln. Die Bodenpressung richtet sich
nach dem Untergrund und der Tiefe der Fundierung, man geht meist nicht über 2 bis 2,5,
bis höchstens 4 kg/gqem hinauf. Diese Pressung kann vermindert werden, indem man
den Turm auf eine einheitliche Fundamentplatte stellt.
Der neue Hochbehälter von Kalkutta steht auf einer 75 cm dicken Eisenbeton-
platte, die so bemessen ist, daß sie auf den Untergrund einen Druck von nur 0,65 kg/gem
ausübt, während die unter den Tragsäulen angeordneten Schuhe auf sie einen Druck von
6,45 kg/gem übertragen. Das Fundament wird von einer Mauer aus Eisenbeton um-
schlossen, die 1,2 m tief unter die Unterkante der Platte herabreicht.
| Bei den Bodenuntersuchungen hat man sich zu vergewissern, daß der Untergrund
nicht bei eintretender Feuchtiokeit an Tragkraft verliert. Es dürfte sich empfehlen,
die kleinen Teiche, welche man bisweilen zur Aufnahme des Überlauf- und Leerlauf-