Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

In vielen Fällen stehen die Hochbehälter an abgelegenen, dem Auge entzogenen 
Orten, oder sie dienen ländlichen Wasserversorgungen, dann empfiehlt sich lediglich 
einfache, aber gediegene und geschmackvolle Außengestaltung ohne jedes Beiwerk. 
Insbesondere möchten wir vor der lächerlichen Festungs- oder Burgenarchitektur mit 
Schießscharten und Zinnen warnen. 
Bei den im Boden liegenden Behältern beschränkt sich die architektonische Aus- 
gestaltung in der Regel auf die Schieberhäuschen und deren Portale. In manchen Fällen 
wird man die Decke über dem Schieberhaus ohne hygienische Bedenken als Aussichts- 
platte ausbilden können. 
Liegt jedoch ein Behälter so, daß er weithin sichtbar ist, steht z. B. ein Wasserturm 
in der Nähe oder gar innerhalb einer Ansiede- 
Fig. 320. lung, so ist seine reichere architektonische Durch- 
bildung an sich so wenig zu verwerfen, als bei _ 
andern öffentlichen Gebäuden auch. 
Bei den Wassertürmen, welche sehr be- 
stimmt in die Erscheinung treten, kann nament- 
lich die Einfügung der Turmsilhouette in das 
Stadtbild von Bedeutung sein. Leider findet 
man noch sehr viele verfehlte Anlagen, selbst 
wenn man von reinen Nutzbauten — in Fabri- 
ken — absieht. Es fehlt eben oft an geeig- 
neten Personen, um Geschmacklosiskeiten im 
richtigen Moment zu verhindern. 
In neuerer Zeit wurde namentlich die Eisen- 
betonbauweise ein starker Helfer im Kampf um 
eine ästhetische wertvollere Bauweise. Biswei- 
len wurde der Eisenbeton allerdings zu unwahren 
Konstruktionen verwendet, wie sie früher schon, 
z. B. beim Rastatter Behälter vorkamen. Bei 
diesem Intzebehälter wird der eigentlich tragende 
konische Schaft von 8 bezw. 9,75 m lichtem 
Durchmesser von einem vertikalen (25 cm star- 
ken) Mauerwerkszylinder umgeben, weil der 
Architekt nur so glaubte, an Ort und Stelle die 
ästhetischen Mängel der Intzekonstruktion be- 
seitigen zu können. Daß aber diese Anschauung 
nicht allgemein zutrifft, zeigt der als Intzedoppel- 
behälter ausgeführte Wasserturm der Stadt 
Rödelheim bei Frankfurt vom Jahre 1898 
(Architekt Rich. Dielmann, Frankfurt), welchen 
wir in Fig. 320 wiedergeben. Man kann also, 
wenn es auch selten geschehen ist, auch die 
Intzeform ohne Maskierung in ästhetisch be- 
friedigender Weise verwenden. 
  
    
® 
u: al 
  
  
  
Bezüglich der Schornsteinbehälter soll nicht unbetont bleiben, daß sie namentlich 
bei größeren Abmessungen ästhetisch wenig befriedigen, indem man von dem Gefühl 
nicht loskommt, als könne der schmale Schornsteinschaft den großen Behälter nicht 
tragen, als müsse dieser bei jedem Wind umgeblasen werden. 
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.