a
ihre Eiseneinlagen je nach der auftretenden Pressung erhalten werden. Daß auch große
Profile einen bedeutenden Druck aufnehmen können, wenn sie im festen Gebirge als
Stollen ausgeführt werden, beweisen die neueren vielfachen Ausführungen von Druck-
stollen bei Wasserkraftanlagen (z. B. auch diejenigen der Catskillwasserleitung für
New-York vgl. Fig. 356, Seite 461).
In vielen Fällen können offene Leitungen durch streckenweise Vergrößerung des
Profils als Stollenreservoire ausgebildet werden; vgl. $ 143, Seite 405.
Was schließlich die Lebensdauer der einzelnen Materialien anbelangt, so zeigen
die Erfahrungen bei gußeisernen Leitungen sehr günstige Resultate. Bei schmiedeeisernen
und flußeisernen Leitungen fehlen noch derartig langdauernde Erfahrungen, wie bei den
gußeisernen Leitungen.
In der Praxis wird man in sehr vielen Fällen als wirtschaftliche Anlage eine Kom-
bination zwischen Leitungen mit freien Spiegeln und solchen, die
unter Druck stehen wählen. Dies wird sich namentlich. dann empfehlen, wenn mit
einer Leitung Täler und Bergrücken gekreuzt werden müssen, wobei man auf den Berg-
rücken bzw. durch dieselben hindurch offene Leitungen und in den Tälern eventuell
auf Unterbauten stehende Druckleitungen (Dücker, Rohrbrücken) anwenden mag.
Nur die technisch-wirtschaftliche Prüfung aller einschlä-
gigen Verhältnisse wird es ermöglichen, im einzelnen Fall das
technisch richtigste, für den Betrieb bequemste und dabei nicht
zu teure Leitungsmittel anzuwenden.
S 150. Nieht handelsübliche Profilformen.
1. Offene Profile mit freiem Spiegel. Unter den gegen die Atmosphäre nicht ab-
gedeckten offenen Gerinnen unterscheiden wir: einfach in die Erde ein ge-
schnittene Gräben, ferner solche mit gepflasterter Sohle und ge-
pflasterten Böschungen und weiter Kanäle aus Mauerwerk, Beton und
Eisenbeton; ausnahmsweise kommen auch Kanäle mit Holzverkleidung oder
aus Eisen zur Verwendung.
In Erde eingeschnittene Gräben ohne Verkleidung von Sohle und Bö-
schungen empfehlen sich nur dann, wenn große Wassermengen mit geringen Geschwindig-
keiten zu fördern sind, Wasserverluste während des Transportes als zulässig erachtet
werden, und kein großer Wert auf Temperaturveränderungen und Verunreinigungen
des Wassers zu legen ist. Es ist in solchen Gräben, soferne die Böschungen nicht verkleidet
werden, zulässig, bis zu 0,70, ja 0,8 bis 0,9 Meter mittlerer Wassergeschwindigkeit
zu gehen. Ferner empfiehlt es sich, damit der Wasserlauf weder durch das an den Bö-
schungen anwachsende Gras noch durch zufällige Ablagerungen, Rutschungen usw.
gestört werde, das Wasserquerprofil etwas größer anzunehmen, als die Rechnung ergibt.
Häufige Räumungen sind notwendig. Die Größe der versickernden Wassermenge richtet
sich wesentlich nach der Beschaffenheit des Bodens; die Verluste durch Verdunstung
sind besonders im heißen Klima bedeutend und um so größer, je geringer die Wassertiefe
ist. Handelt es sich um sehr große Wassermengen, und ist das Wasser auf große Entfer-
nungen abzuleiten, so nehmen diese Übelstände ab gegenüber der Billigkeit eines Erd-
kanales im Vergleiche zu gemauerten oder mit gepflasterter Sohle und Böschung ver-
sehenen Kanälen.
99%