481
tralblatt der Bauverw. 1900, S. 533, einen Kanaldüker von le Havre, der tief in weichem
Sand liegt. Der Beton wurde in einzelnen Stücken mit einem beweglichen etwa 10 Meter
langen Kasten hergestellt. (Vgl. auch dieselbe Zeitschrift 1894, 8. 406, Magdeburg und 1900
S. 353, Paris).
Interesse verdienen auch dieDüker der Stadt München, die neuesten sind aus Schmiede-
eisen und haben 1100 und 1000 mm Durchmesser. Fig. 399 gibt das Querprofil der Rohrlage
des dritten Druckrohrstrangs bei der Isarkreuzung bei Großhesselohe. Bei Unterfahrung
der Mangfall sind zwei Stollen übereinander an-
geordnet worden, der untere ist für den nor- Fig. 400
malen Durchfluß, der obere dient gleichzeitig
als Durchgang, wenn die vorhandene Brücke A
weggerissen sein sollte, kann außerdem das
Wasser aufnehmen, wenn in den unteren Stellen
etwas nicht in Ordnung sein sollte. Solche An-
lagen sind natürlich recht teuer.
Fig. 399.
en = n.Liverpool
1l BEN
. ee Dan
ee a ae SEE LE
N
ı
1
ir
MER Et
ah ei
Un a Er
Ban h
-
}
h-J ed
“4
.. o 5
'Tunrmel .:
|
: - 2,50 =
° Kies a Sand. |
N ES
ne er ee
Eine bedeutsame Anlage ist der Düker unter dem Drac bei Gr&noble, welcher zwei
Druckröhren von je 700 Millimeter Weite in einem elliptischen, auf die kleine Achse
gestellten Kanale von 3 Meter auf 1,8 Meter Lichtweite und 400 Millimeter Mauerstärke
aufnimmt. Auch bei der Wasserversorgung für Liverpool ist ein großartiges Bauwesen
dieser Art hergestellt worden, welches Fig. 400 wiedergibt. In dem kreisrunden Tunnel
von 3 Meter äußerem Durchmesser und 240 Meter Länge liegen zwei Röhren von
ca. 800 Millimeter Weite auf Querschwellen; der Tunnel unterfährt den Fluß Mersey,
besteht aus gußeisernen, mit Flantschen verbundenen, 18 Millimeter Wandstärke haltenden
Segmenten und wird durch zwei Pumpen mit automatisch eintretendem Druckwasser-
betrieb von den Schachten aus trocken gehalten. Die Ausführung war sehr schwierig
und kostspielig (vgl. Deacon, G. F., Lake Virnwy and the Virnwy water-supply to
Liverpool; Beil. z. Engin. d. d. 15. Juli 1892).
Selbst mit Kanalisationsdükern hat man neuerdings recht gute Erfahrungen ge-
macht, vgl. den Aufsatz von Kayser und Geißler über die Charlottenburger Kanaldüker
unter der Untergrundbahn im Techn. Gemeindeblatt 10. Jgg. (1907) No. 1 und 2.
Bei der II. Wiener Hochquelleitung wurden im Gegensatz zur I. Leitung auch
Siphons verlegt und zwar im ganzen 19. Diese bestehen aus je zwei gußeisernen Rohr-
leitungen von in der Regel 1100 mm, ausnahmsweise 900 mm ljehtem Durchmesser. Nur
der Siphon unter der Salza bei Weichselboden besteht aus nur einem Rohrstrange von
1200 mm Durchmesser, welcher zur Vermeidung von Rohrbeschädigungen beim schwierigen
Abtransporte nicht aus Gußeisen, sondern aus wassergasgeschweißten Flußeisenrohren
hergestellt worden ist.
Ein besonders interessanter Düker ist derjenige des rio Sosa in Spanien (Genie Civil
Band 50, 8. 329). Er besteht aus zwei Kreisprofilen von je 3,80 m mittlerem Durchmesser,
Lueger-Weyrauch, Wasserversorgung II. 2. Aufl. 3l