482
welche auf einer Länge von 1 km nebeneinander liegen und zusammen 35 cbm Wasser
pro Sekunde fördern. Die Dicke der Wandungen beträgt 175 mm; sie besteht aus einem
22 mm starken inneren Eisenbetonüberzug, darüber aus einer 3 mm starken Eisenblech-
haut mit einer äußeren Eisenbetonumhüllung von 150 mm Stärke. Die Eisenblechhaut
dient wie bei den Pariser Eisenbetonleitungen zur Erzielung der Dichtheit. Die Länge der
einzelnen Bleche beträgt, 6,50 m. Weitere Angaben finden sich in der oben angeführten
Quelle; hervorgehoben zu werden verdient, daß die Dichtheit der Leitung nach wenigen
Betriebstagen eine vollkommene war.
Bedeutende Siphonbauten wurden in den Jahren 1905 bis 1906 durch die Röhrenwerke
von Pont-&-Mousson für die Stadt St. Etienne ausgeführt. Es handelt sich hierbei um eine
Wassermenge von rund 1 cbm pro Sekunde und um 12 zu überquerende Täler. Die Wasser-
drücke erheben sich bis auf 136 Meter. Verwendet wurden für Drücke über 70 m Wassersäule
gußeiserne mit schmiedeeisernen Ringen versehene Rohre von 700 und 750 mm Durchmesser,
sonst gewöhnliche Gußeisenrohre. Das Taltiefste wurde in der Regel mittels Rohrbrücken
überschritten. In der Übergangskammer schließt an die Leitungen eine den Hang herab-
kommende Füll- und eine Entleerungsleitung an. (Nach der von der Unternehmerin ver-
öffentlichten Denkschrift.)
Bei der Ausführung der Düker für die neuen Wasserversorgungsanlagen von New-
Yorkist nach Köhler (Weiße Kohle 1912, 8.144) darauf gesehen, nicht die tief ausgewaschenen
und mit diluvialem Schotter. ausgefüllten Flußrinnen zu kreuzen, vielmehr die Kreuzung
im festen Felsen zu bewerkstelligen; daher liegen die Düker oft in Tiefen von 90—210 m.
Die Länge dieser Düker ist meist sehr bedeutend; so hat der Düker unter dem Rondout eine
Länge von 7100 m. Er ist durch 8 Schächte zugänglich, die Tiefen von 93—216 m besitzen.
Fast ebenso lang ist auch der Düker unter dem Wallkill, liegt jedoch nicht so tief und ist durch
6 Schächte zugänglich.
Die Hauptzuleitung des von Lueger erbauten Wasserwerks der Stadt Freiburg i. B.
kreuzt etwa 100 m unterhalb des Sammelbrunnens den sogenannten Eschbach, der mächtige
Hochwasser führt, so daß eine Sicherung der Röhrenfahrt notwendig war. Zwei Reihen eichene
Fig. 401.
Längenschnitt US Schnitt
IS! Fels le bEH.
Icl
j
Schnitt
ah ko)
ahnkörper
l
I
ee
SIEREBETEREERTTE N
Pfähle von 18:18 cm Querschnitt und 4—5 m Länge, kantig bearbeitet und mit schweren
eisernen Schuhen versehen, wurden eingerammt. Ferner wurde zwischen starken Zangen etwa
auf die doppelte Breite des normalen Flußbetts flußaufwärts eine Spundwand geschlagen.
Endlich wurde die Rohr-
leitung auf ihrer ganzen
| Erstreckung mit den
Pfählen fest verbunden
und in Höhe der Fluß-
sohle durch eine schwere
eichene Bohlenlage ge-
deckt; die letztere ist
mit den Zangenhölzern
und den Pfählen ver-
schraubt bzw. zusam-
mengenagelt.
Zum Schluß führen wir noch in Fig. 401 eine Bahnkreuzung im Zuge der Hauptleitung
des dritten Leipziger Wasserwerks und in Fig. 402 eine vom Verfasser für eine kurze Straßen-