Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

a. 
Weiteres ist den Betriebsberichten der verschiedenen Wasserwerke zu entnehmen, 
worauf wir verweisen. Sehr interessant sind u. a. auch die Beobachtungen von Winter 
an der Wasserversorgung Wiesbaden, bei welcher, wie in Baden-Baden, der Untergrund 
teilweise durch Wasserdampf von Thermalquellen und durch Thermalquellenleitungen 
geheizt ist. Über die Wiesbadener Verhältnisse macht Grahn folgende Angaben: 
  
  
  
  
Temperaturen in Grad C Mittel Maximum Minimum 
Quellwasser 9,5 10,5 8,6 
Sammelkammer vor der Stadt 9,6 11,0 8,3 
Ei Mittel aus 89 Beobachtungen im Stadtrohrnetz 10,2 13,4 6,2 
Lem» Über Bodentemperaturen berichtet Forchheimer in der Hannöverschen Zeitschrift 
1888, Heft 2, Seite 8f. — Beobachtungen aus Graz finden sich in der Zeitschr. d. österr 
Arch.- u. Ingenieurvereins 1906, Nr. 18. Beobachtungen über Temperaturzunahme in 
langen Eisenrohren in der österr. Wochenschr. für den öffentl. Baudienst 1899, 8. 112. 
Zum Schluß geben wir noch eine Tabelle; deren Werte der Mehrzahl nach von Groß 
gesammelt sind: 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
| | 
es | Durch- e Behr Temperatur 
Jüre Anl | Länge | messer Förder- über des Wassers B x 
Anlage | men Ba : emerkungen 
i | der Rohrleitung |" - |deckung |" Ser Teitung, 5 
| am a 
ee | nm | inmm in S.-L. inm Anfang Ende | 
Württembergische 
Albwasserversorgung 
Gruaspev .. 0. 20600 150 12 1,35 | 10,58 | 10,58 f 
Württembergische 
Fildergruppe . . . .|| 22000 300 21 1,50 | 11,40| 11,40|| Das Andeckungs- 
Württembergische material der neuen 
— Uracher Gruppe . .|, 5000 100 41, 1,40 9,10.| 10,80 | Leitung hat sich 
900 noch nicht ge- 
Köln =... 21.9800 | 800 1050 |2,2—2,5 | 10,10 | 10,30 dichtet 
| 5,3 | 5,8 | Im Winter. 
Dresden . ' 8200 800 231,4 1,50 15.1 | 14,6 | Im Sommer. 
Leipzig 2 5 200 800 — 1,50 8,6 8,8 
München .'| 33000 | 700 bis | 1700 1,50 8,5 8,5 
| 1000 
Nürnberg (1912) . .| 45000 — 770 _—_ 8,6 9,4 || Teilweise Stollen. 
PANKOW 3.3.1, 22000 — — — .|.10,5 | 10,5 |} 27. 7. 1911. 
  
  
  
  
  
  
  
6. Frostschutzmittel bei Leitungen.!) Der sicherste, aber in vielen Fällen nicht 
durchführbare Frostschutz einer Leitung besteht darin, daß man sie in Zeiten niederer 
Temperaturen leer laufen läßt. Ein zweites, bei Rohrbrücken oft angewandtes Mittel 
ist die Anbringung einer kleinen Öffnung, durch die dauernd eine geringe Wasser- 
menge ausläuft, wodurch ein Stillstand und Einfrieren des Wassers verhindert wird. 
In dritter Linie sind zu nennen alle diejenigen Verfahren, mittelst welcher man 
Rohrleitungen umhüllt. Hier sind zunächst zu erwähnen Asche, Sägespäne, ge- 
schnittene Filzstreifen (gegen Nässe zu schützen) und Schlackenwolle. Jedoch sind diese 
Mittel nicht von dauernder Wirkung, z. B. bei lange anhaltendem Frost. Besser wirken 
1%, cm dicke Kieselgurschläuche oder das Auftragen einer Paste aus Isoliermull, 
1) Vgl. auch den Aufsatz von Koch in Mühlen- und Speicherbau 1908, Seite 162. 
  
 
	        
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