Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

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28. Kapitel. 
Saug-, Heber- und Druckleitungen. 
S 155. Saug- und Heberleitungen. 
1. Saugleitungen. Saugleitungen sollen wegen der Luftführung im Rohr in der 
Richtung gegen die Hebemaschinen stetig ansteigen; scharfe Krümmungen sind möglichst 
zu vermeiden. Wo ersteres nicht möglich ist, muß die Luft an den Hochpunkten künst- 
lich abgesaugt werden, vgl. unter B. Bei über 5 Meter Länge der Saugleitungen wird 
ein Saugwindkessel angeordnet. Dieser ist auch notwendig, wenn bezw. wo Saug- 
leitungen in horizontalem Sinn scharfe Biegungen zu machen haben, es ist also gut 
über jedem in einer Saugleitung liegenden scharfen Krümmer und bei Zweigleitungen 
über jedem T-Stück eine Windhaube anzubringen. 
Saugleitungen müssen unbedingt vollkommen dicht sein. Man verwendet in der 
Regel Muffenröhren und dichtet sie vielfach mit Gummiringen aus bestem Paragummi. 
Die Wassergeschwindigkeit in den Saugleitungen darf nicht zu hoch werden. Viel- 
fach wählt man sie gleich der Geschwindigkeit im Druckrohr oder geht wenigstens nicht 
über 0,8—0,9 m hinauf. 
Nimmt man 1,2 Meter als zulässiges Maximum der Geschwindigkeit, so ist für verschie- 
dene Geschwindiskeiten v von 0,5 bis 1,2 Meter die durch kontinuierlich saugende Pumpen 
den Saugröhren abgenommene bezw. durch Druckröhren gleicher Weite geförderte Wasser- 
menge aus der auf folgender Seite stehenden Tabelle für handelsübliche Dimensionen zu 
entnehmen. 
Wird der Saugrohrquerschnitt zu groß gegenüber der Pumpenleistung. so kann 
die Pumpenlieferung darunter leiden, man muß dann den Saugrohrquerschnitt wenig- 
stens an einer Stelle verringern. | 
Das Füllen der Saugleitungen erfolgt in sehr verschiedener Weise, teils 
durch Ansaugen mit der Pumpe selbst oder mittels besonderer Saugapparate, teils von der 
Druckrohrleitung aus, teils durch Fülltriehter von Hand. Das Absaugen mit der Pumpe selbst 
ist die einfachste Methode und zugleich die einzige, bei welcher die Anordnung eines Fußventiles 
unterbleiben kann, was angesichts der Schwierigkeit, zu diesem Ventil zu gelangen, und in 
Betracht des durch ein solches Ventil verursachten Widerstandes unbedingt ein Vorteil 
ist. Wenn aber die Saughöhe größer als 2 Meter wird, kann das Absaugen der Luft mit der 
Pumpe Schwierigkeiten im Gefolge haben. Deshalb ordnet man vielfach in solchen Fällen 
direkt über dem Saugkorb ein Fußventil an, welches die Füllung des Saugrohres von oben 
gestattet bezw. das Absinken des eingefüllten Wassers in das Unterwasser verhindert. Wird 
das Füllwasser der Druckrohrleitung entnommen, so wendet man ein Verbindungsrohr vom 
Druckraum zum Saugraum mit eingeschaltetem Hahn an. 
Statt langer Saugleitungen kommen vielfach Heberleitungen zur Anwendung. 
2. Heberleitungen. a) Allgemeines. Da die Heberleitungen nicht in direkter 
Verbindung mit den Pumpen stehen und das Wasser sich in ihnen in gleichförmiger 
Bewegung befindet, so kann man bei ihnen die Saugspannung etwas weiter treiben als 
bei Saugleitungen, kann anstandslos bis 7 m gehen, tadelloses Längenprofil und beste 
Dichtung der Leitung vorausgesetzt. In dem Fall nun, daß der Entnahmewasserspiegel 
sehr tief liegt, können Heberleitungen stets flacher verlegt werden, als Saugleitungen. 
Dadurch können sich schon bei nicht sehr langen Leitungen, namentlich wenn Grund- 
wasser in Frage kommt, die Mehrkosten des bei Heberleitungen notwendigen Sammel- 
brunnens bezahlt machen. 
!) Heberleitungen sind nicht empfindlicher als Saugleitungen. 
  
  
  
  
  
 
	        
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