<
an
u;
499
vgl. Fig. 395, Seite 478). Hier liegt die kritische Saughöhe am oberen Ende der von der
Fassung zur Pumpe steigenden Brückenleitung. Selbstverständlich ist am oberen Ende
eine Entlüftung mit U-Bogen (vgl. die Figur) anzubringen. |
Das Beispiel einer ausgeführten fallenden Heberleitung bietet die Wasser-
gewinnungsanlage von Pforzheim. Dort werden aus 8 Rohrbrunnen, die über eine Länge von
rund 1000 Meter verteilt sind, mittels einer gußeisernen Muffenrohrleitung von 150 bis 425
Millimeter Lichtweite im Gefälle von durchschnittlich 0,0015 pro Meter, entsprechend dem
verursachten Druckverlust durch die transportierten Wassermengen der einzelnen Rohrkaliber,
8,5— 98,5 Sekundenliter Grundwasser nach der Pumpstation geführt, während die schmiede-
eiserne galvanisierte Entlüftungsleitung vom äußersten Ende der Heberleitung, wo sie etwa
0,5 Meter über derselben liegt, mit 1: 1000 Steigung in 25 bis 63 Millimeter Lichtweite bei der
Pumpstation 2,80 Meter hoch über jener mit der Rohrdeckung von 1,0 Meter endigt. Die
Entlüftungsleitung wirkt an jeder der Saugleitungen zu den Einzelbrunnen sowohl als auch
-am Anfang und Ende der Heberleitung; dadurch ist eine gründliche Luftabsaugung gewähr-
leistet. Die Heberleitung selbst liegt mit ihrem Scheitel in Höhe des normalen Grundwasser-
standes und hat im allgemeinen ca. 1,5 Meter Bodendeckung; sie ist also eventuell durch Auf-
grabung rasch zu erreichen. Die Anlage ist seit 1898 im Betrieb. Fallend mußte die Heber-
leitung angelegt werden, weil die Spiegellage der Brunnen nicht in gleicher Meereshöhe sich
befindet; es wäre letzteres nur dann erreichbar gewesen, wenn man die Brunnen in den Berg
hinein gelegt hätte (das Grundwasser in Pforzheim kommt aus Buntsandstein), und das war
der Kosten wegen undurchführbar. Gegenüber der steigenden Heberleitung hat die fallende
den Nachteil, daß beim Aufhören des Pumpenbetriebes jeder einzelne Brunnen abgeschlossen
und beim Beginn wieder geöffnet werden oder eine Rückschlagklappe besitzen muß; übrigens
umfaßt der Betrieb stets lange Perioden, so daß dieser Nachteil kaum empfunden wird. Es
liegt also kein Grund vor, die fallenden Heberleitungen — wie das manchmal geschieht —
als unzweckmäßige Dispositionen zu bezeichnen, sofern sie richtig ausgeführt und durch die
bestehenden Verhältnisse begründet sind. Das Ab- und Anstellen der entfernt liegenden Ab-
sperrschieber an den einzelnen Brunnen
kann bei Vorhandensein von Starkstrom Fig. 414.
auf elektrischem Wege von der Pumpstation
aus geschehen.
Ein interessanter Fall zeigte sich bei
dem ersten Naunhofer Werk, vgl. Fig. 414.
Als man einmal die Brunnen auf der a i
Strecke A, B abstellte, und die Absen- ische re
kung- bei A festhielt, betrug wegen der 7 |
geringeren Wassermenge die Neigung der
neuen Drucklinie bis zur Vertikalen durch
B nur noch den vierten Teil der ursprünglichen Drucklinie TX. Am Punkt Y setzte
dann die zur Drucklinie U T parallele Drucklinie Z Y an, so daß die Unterkanten der
Saugrohre frei wurden und der Heber abriß. Man sieht hieraus, wie vorsichtig man im
Betrieb von Heber- und Saugleitungen sein muß.
Bei dem Leipzig-Caditzer Wasserwerk wurde eine Rückschlagklappe in die Hoher.
leitung eingebaut, weil der Spiegel des Grundwassers
größeres Gefälle besitzt als die Heberleitung und Fig. 415.
diese kreuzt (Fig. 415), so daß beim Stillstand des u
Werks Wasser aus den höheren Lagen der Heber- 1
=
a ae
leitung in die tieferliegenden eindringen könnte.
Die einzelnen Teile der Klappe bestehen aus Holz,
die, da sie schwimmen, dem Durchfließen des
Wassers möglichst wenig Widerstand entgegensetzen.
d) Gasmenge in Heber- und Saugleitungen. Die in einer Saug- oder
Heberleitung auftretende Gasmenge ist abhängig:
32*+