Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
Verfasser stellte im Jahre 1890 an dem im Betrieb befindlichen zweiten Naunhofer 
Werk fest, daß die Luftpumpe 2,63 1 Luft pro 1 cbm geförderten Wassers bezogen auf 
H = 1750 mm Barometerstand und 9° C förderte. Angenommen die unter 1. erwähnten 
0,865 1 Gase hätten sich vollständig ausgeschieden, so wären durch Lecks in die Leitung 
rund 0,63 — 0,865 = 1,761 Gase pro cbm geförderten Wassers eingedrungen. Auf die 
Sekunde reduziert wären dies 0,661 gewesen. Die „Lecklänge“ betrug 1050 m, es 
traten also pro lfm Leck und Sekunde 0,00063 1 Luft (reduziert auf 7 — 1750 mm) ein. 
Die vorstehende Messungsmethode kann bequem zur laufenden Prüfung von Heber- 
und Saugleitungen verwendet werden. Durch Absperrung einzelner Brunnen oder ganzer 
Brunnenreihen läßt sich die Lage von Leckstellen, ev. unter Zuhilfenahme aufgesetzter 
Vakuummeter bestimmen. ; 
Einem Aufsatz von Metzger entnehmen wir nachstehenden Vorschlag: „Am Scheitel 
des Hebers muß womöglich ein selbstregistrierender Vakuummeter und eine Meßvor- 
richtung vorhanden sein, welche anzeigt, wie viel Meter der Wasserspiegel im Sammel- 
brunnen tiefer liegt als der Scheitel des Heberrohrs. Die Meterzahl des Vakuummeters 
muß stets mindestens gleich der zuletzt angegebenen Höhendifferenz sein.“ 
Weiter sagt Metzger: „Ein undichter Heber zeigt auffallend rasche Schwankungen 
des Vakuummeters. Die Wasserstände in allen Brunnen und die Wasserstände zwischen 
den einzelnen Brunnen sollten laufend aufgetragen werden, damit man entscheiden 
kann, ob eine Abnahme der Fassung auf Verdichtung der Brunnenwände oder auf 
Undichtheit des Hebers zurückzuführen ist.“ 
„Die Prüfung eines Hebers im Betrieb geschieht durch Aufsetzen von Vakuummetern 
an verschiedenen Stellen. Bei einwandfrei funktionierendem Heber müssen die Messungs- 
resultate bei der Aufzeichnung in einer geraden Linie liegen.“ 
Zur Kontrolle der in Heberleitungen befindlichen Luft hat Lindley folgende Ein- 
richtung geschaffen: An Stellen, wo die Brunnen anschließen, also etwa alle 100 m, 
wird das Rohr oben mit einem viereckigen Loch versehen und dieses mit einer Glas- 
scheibe verschlossen, die mit ihrer unteren Fläche genau mit der inneren Rundung des 
Rohrs übereinstimmt. Durch eine seitliche Stopfbüchse ist horizontal, in der Achse des 
Rohrs, eine Glasröhre eingebaut, die durch das ganze Rohr hindurchreicht. Schiebt 
man in diese eine an einem Stab befestigte, tragbare elektrische Lampe hinein und läßt 
sie leuchten, dann kann man sofort sehen, ob dort Luft längs der oberen Rohrwandung 
vorbeizieht oder nicht. Man kann also mittels der 100 m voneinander entfernten Glas- 
scheiben annähernd bestimmen, wo die Lufteintrittsstellen liegen. Journ. f. Gasbel. 
und Wasservers. 1906, S. 1010.) 
4. Gegenbewegung von Luft und Wasser in Rohrleitungen. Hierüber stellte 
A. Thiem im November 1900 auf der Leipziger Enteisenungsanlage Versuche an, welche 
vom Verfasser dieses Werks durchgeführt wurden. 
An das Hauptrohr der Leipziger Wasserleitung schloß (Fig. 416) sich ein oben 
mit einem Standrohr versehenes 122 m langes Leitungsstück von 250 mm Durchmesser 
Fig. 416. 
Standı 
Luftzuführung IR 
Messkasten fl Sphich 
30m A 120m, D=250, variable Steigung FOR Wasserzulauf 
{ r L x 
0=800 
nach Lesbros 
  
Gasmesser X Belastung 
Gummiballon als 
Druckregler 
Lufimwumpe © 
 
	        
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