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berührtem Spiegel durch einfache, in O und E angebrachte seitliche Überläufe geschehen
kann; bei geschlossenen Leitungen können diese Überläufe nuran Standröhren
oder seitlich an Bergrücken aufgeführten Röhren angeordnet sein.
Ein Beispiel wird das Rechnungsverfahren klar machen.
Beispiel. Es ist von den Brunnenstuben I und I/II, Fig. 455, eine
Wasserzuleitung nach dem Reservoir P durchzuführen. Die Wasser-
i spiegel in den Brunnenstu-
Fig. 455. ben haben die in der Figur
eingeschriebenen Meeres-
höhen und die Entfernun-
gen, welche mit L,, 7 und
L bezeiehnet sind. Welche
Lichtweiten sind bei den ein-
geschriebenen Wassermengen
945 955,0 anzuwenden?
Benutzt man zunächst Gleichung 7), so ergibt sich:
ee ? /0,022 . 10008 n 5/ 0,012. 5006 5 /0,032 . 40008
N (180 — 2)$ \
(200 — 2)® (2 — 150)®
und man findet daraus 2 = 177,17.
Mit diesemWerte von z und mit A = 0,0025 folgen die Lichtweiten der Leitungen aus 1),
2, und-3):
a aaa
0,0025 - 0,02? . 1000 0,0025 - 0,01? . 500
Dee .o19e, U ee
: % 200 — 177,17 V 180 — 177,17 .
5/ 0.0025 - 0,032 4000
Sn / 0,0025 - 0,03. 4000 _ oe
177,17 — 150
Rundet man die gefundenen Lichtweiten auf handelsübliche auf, so wird:
D, = 150 Millimeter; D, = 150 Millimeter; D = 225 Millimeter.
Mit dem Annäherungsverfahren hätte die Verbindungslinie von II mit P auf die Länge von
4500 Meter ein Gefälle von 30 Meter, also ein spezifisches Gefälle J = 1: 150 = 0,0067 er-
geben. Bei einer Wassermenge von 30 Sekundenliter findet man nach Abschnitt I, Tabelle III,
S. 180 den nächsten handelsüblichen Durchmesser zu D = 225 Millimeter. Ein Rohr dieser
Weite transportiert 30 Sekundenliter bei einem Gefälle J = 1:225 = 0,0044, woraus
2 = 150 + 4000 . 0,0044 = 167,78 Meter.
Dementsprechend würden die spezifischen Gefälle der Seitenleitungen:
200 — 167,78 180 — 167,78
‚= an 0,0322; 2 a — 0,0244 ,
und die Lichtweiten nach der Tabelle II, Abschnitt I, S. 179: D, = 150 Millimeter, D, = 125
Millimeter.
Hätte man für D den nächsthöheren Wert: D = 250 Millimeter genommen, so würde
ae oe: ee 100,5 I
0,0025, 2 = 150 + 4000 - 0,0025 = 160, also J, = a ı 0,0400, J, = Te
= 0,0400 und dementsprechend D, = 150 Millimeter, D, = 125 Millimeter in nach oben
abgerundeten Maßen.
Man wird deshalb D= 225 Millimeter, D, = 150 Millimeter, D, = 125 Millimeter
wählen und mit 2 = 167,78 Meter, J = 0,0044, J, = 0,0322, J, = 0,0244 rechnen müssen.
Werden diese Lichtweiten und Gefälle angewandt, so sieht man leicht, daß dann, wenn die
Quellen / und /I anschwellen, d. h. mehr als 20 bezw. 10 Sekundenliter liefern, auch ein
anderes Ergebnis nach P gelangt. Man hat mit @ = Q, + Q, und A = 0,0025 die drei Glei-
chungen:
0,0025 - Q,? - 1000
a) 000 b) 180 ;
0,1503 0,1255
0,0025 + (Qı + Q2)?- 4000
0,2255 :
„_ 90025» Q,?. 500
ec) 2—-150 =
«