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mithin unter gleichen Umständen wie vorhin die jährliche Ersparnis 131,4 - 100 = 13140
Mark usf. — Man sieht ohne weiteres: je kleiner die für die Hochzone be-
stimmte Wassermenge im Vergleiche zum Gesamtverbrauche ist,
um so mehr gebietet die Rücksicht auf geringe Hebungskosten
Teilung des Betriebesin Zonen. Neuerdings kommen hier vielfach automatische
Pumpwerke ohne Hochbehälter (Delphinpumpwerke, s. $S. 213) zur Anwendung.
Bei Wasserversorgungen unter künstlicher Hebung muß man also (mit Ausnahme
des Falls ganz kleiner Hochzonen, vgl. unten), suchen die verschiedenen Reservoire in
der Regel mit getrennten Leitungen zu versorgen und sie außerdem mit Einrichtungen
versehen, welche deren Füllungsart anzeigen und Überfüllung verhindern.
In Heft 34 des 10. Jahrgangs der österr. Wochenschrift für den öffentlichen Bau-
dienst sind für die Beziehungen zwischen je einer Hoch- und Tiefzone drei Fälle unter-
schieden:
1. Beide Zonen erhalten je ganz selbständige Behälter.
2. Der Hochzonenbehälter muß in Brandfällen auch die Tiefzone speisen und hat
die Tagesschwankungen beider Gebiete zu berücksichtigen. Die Tiefzone erhält
nur einen kleinen Entlastungsbehälter.
3. Die Tiefzone erhält einen Entlastungsbehälter und einen Gegenbehälter.
(Journ. f. Gasbel. u. Wasservers., 1094, S. 908.)
d) Mit den vorstehenden Berechnungen ist es aber natürlich nicht getan. Von
ausschlaggebender Bedeutung sind daneben die Lage der Rohrführung und der
Hochbehälter sowie die Forderung nach möglichst sicheren, klaren und be-
quemen Betriebsverhältnissen. So ist wohl zu beachten, daß eine Sicherung
des Wasserbezuges der höher gelegenen Zonen durch genügend große Reservoire usw.
von hervorragender Bedeutung ist; die am höchsten gelegene Zone ist in allen Fällen
auf Selbsthilfe angewiesen, während die Tiefzone im Falle der Not stets durch die nächst
höher gelegene usf. unterstützt werden kann. Die Verbindungen, welche zu letzterem
Zwecke zwischen den Hauptleitungen der verschiedenen Druckzonen bestehen, sind
selbstverständlich für gewöhnlich geschlossen zu halten. Man kann sich hierüber dauernd
versichert halten, indem man zwei Absperrschieber anordnet, zwischen welchen ein
Auslaufrohr zutage geht; liefert dieses kein Wasser, so ist die Verbindung gesperrt.
In zweiter Linie ist zu berücksichtigen, daß die Trennung des Verteilungsnetzes in
Zonen in vielen Fällen statt eines einzigen Zuleitungsrohres deren zwei bedingt, und
daß in der Regel auch zwei getrennte Maschinenanlagen erbaut werden müssen, weil es
nicht vorteilhaft und auch nicht bei allen Maschinensystemen möglich ist, die Pumpen
großen Druckänderungen auszusetzen. Man wird also schon aus diesen Gründen
erhebliche Mehrausgaben haben. Dazu kommt noch, daß man gezwungen ist, mehrere
Hochreservoire zu errichten und auf verschiedenen Leitungsstrecken Doppelleitungen
mit Verbindungsschiebern einzuschalten, um die Tiefzone nach Bedarf durch die Hoch-
zone unterstützen zu können.
Alle diese Umstände, ferner die unzweifelhafte Erschwernis im Betriebe bei zwei
Röhrennetzen, die an verschiedenen Stellen verbunden, normal aber voneinander getrennt
sein müssen, die Möglichkeit von Irrtümern mit mißlichen Folgen usw. zwingen zur
genauen Erwägung, ob die Vorteile infolge Minderverbrauch an Kohle bei einer Teilung
der Betriebes nicht wieder durch Mehrausgaben anderer Art verloren gehen.
e) Auf Anordnung verschiedener Zonen kann auch eine Mehrzahl verfügbarer
Wasserbezugsorte hinweisen, wenn ihre topographische Lage zueinander und zum
Versorgungsgebiet sowie ihre Höhenlagen günstig sind. Die Entscheidung wird hier in