Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

kommenden Quellen findet sich in der Frankfurter Zeitung vom 21. März 1915 und 
im Journ. £. Gasbel. u. Wasservers. 1913, 8. 1214ff., aus welchem auch die vorstehen- 
den Angaben stammen. 
Die normale mittlere Schüttung der verwendeten Sele- Quellen betrug in denJahren 
1902 bis 1095 5,1 cebm. Die größte Schüttung wird gewöhnlich im Mai, ausnahmsweise 
im Juni oder Juli beobachtet. Die kleinste Schüttung ergibt sich im November und 
ausnahmsweise im Dezember oder Januar. Die Temperatur des Wassers schwankt 
zwischen 8,5 und 9,5 Celsius. Die übrigen Eigenschaften des Wassers sind durchweg gute. 
Die Länge des Hauptkanals beträgt rund 212 km, er besitzt eine große Anzahl 
von Brückenkanälen, Dükerleitungen und Galerien. Für diejenigen Orte, deren Höhe 
über derjenigen des Kanalspiegels lag, mußten 22 besondere Pumpwerke erstellt werden. 
Die Kraftzentralen, 18 an der Zahl, leisten im ganzen 8685 PS. Zur Aufstellung kamen 
liegende Francisturbinen, direkt gekuppelt mit Drehstromdynamos; die Stromspannung 
beträgt 13000 Volt. Der Kraftbedarf der 22 Pumpwerksanlagen beträgt 1267 PS. 
Überall wurden Kreiselpumpen, ein- und mehrstufige, verwendet. — Die Ausführung 
des Werks geschah durch die Firma Ercole Antico und Co. in Genua. 
$ 162. Über Stadtrohrnetze. 
A) Allgemeines. Unter einem Stadtrohrnetz versteht man die Ge- 
| samtheit der zur Wasserverteilung in einem Ortsgebiet dienen- 
' den, in jede Straße einzulegenden, Leitungszüge. 
Die wichtigsten Anforderungen an ein Rohrnetz sind: 
a) Zuverlässige Versorgung jeder Netzstelle mit ihrem Maximalbedarf. 
b) Einhaltung eines stets genügenden, nie zu großen Druckes an jeder Netzstelle. 
c) Vermeidung zu großer, Stöße bewirkender, Wassergeschwindigkeiten im Rohr- 
netz. 
d) Dimensionierung unter möglichster Annäherung an ein Minimum der Gesamt- 
jahreskosten (Verzinsung usw. des Anlagekapitals plus Betriebskosten). 
Nach der Verteilungart des Wassers unterscheidet man zwei Hauptsysteme 
von Rohrnetzen: 
’ a) Die Verteilung durch unter sich verbundene Röhren (Rin gnetz, Ring- 
| system, Zirkulationssystem, Kreislaufsystem). 
b) Die Verteilung durch Röhren, welche sich von einem Stamme aus fächerförmig 
verästeln (Fächernetz, Fächersystem, Verästelungssystem). 
Denken wir uns zunächst die beiden Systeme in aller Strenge durch- 
geführt, so entstehen zwei Netze, worin beim Fächernetz im Gegensatz zum Ringnetz 
die Rohrenden benachbarter Bezirke nicht miteinander verbunden sind. In dieser 
Strenge wird jedoch das Fächernetz nur berechnet, aus Betriebsgründen aber nicht aus- 
geführt, 
Auch Rother, der das Fächernetz namentlich aus Rechnungsgründen bevorzugt 
(s. unten), sagt in ‚Das Wasser‘, 1913, 8. 22, nachdem er angegeben hat, wie ein Fächer- 
system angelegt und für jeden seiner Punkte die Durchflußmenge bestimmt wird: „Ab- 
weichungen von der hierbei angenommenen mehr: oder w eniger gleichmäßigen Ver- 
teilung des jeweiligen Bedarfs über die versorgte Fläche, die im wirklichen Betriebe 
 
	        
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