Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
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Zu2. Die erwähnten Übelstände der Handregulierung vermeidet der automatische 
Filterregler nach Lindley, welcher mit einer Meßvorrichtung von Götze kombiniert, 
zuerst im Wasserwerk Bremen zur Anwendung gelangt ist. Auch bei dieser Meßvorrich- 
tung wird das Filtrat durch einen Überfall abgeführt; dieser stellt sich jedoch selbsttätig 
auf den jeweiligen Filtratwasserspiegel ein, so daß nur beabsichtigte Vermehrung oder 
Verminderung der abzuführenden Filtratmenge ein Eingreifen in die Verstellvorrichtung 
von seiten des Filterwärters bedingt. Hierdurch ist ein sehr ruhiges Arbeiten des Filters 
auf die ganze Dauer seiner Filtrierperiode gewahrt. 
Bei diesem Filterregler wird die Geschwindigkeit bezw. die Menge des abfiltrierten 
Wassers durch einen Überfall gemessen, derin einem mit Schlitzen versehenen Teleskoprohre B 
(Fig. 25) eingerichtet ist und der sieh mittels eines Schwimmers auf dem Filtrat in stets 
gleicher Höhe erhält, solange das Teleskoprohr nicht absichtlich höher oder tiefer verstellt 
wird, um entweder langsamer oder schneller zu filtrieren, d. h. weniger oder mehr Filtrat 
durch den Apparat zu 
Fig. 25. entnehmen. Wie aus 
der Figur ersichtlich, 
läuft rechts aus dem 
Filterbett dasRohwasser 
durch die Filtermate- 
rialien (Sand, Kies, Ka- 
näle) und durch das 
anschließende Rohr M 
nebst Schieber L nach 
der Reglerkammer, in 
welcher aufdem T-Stück 
A der Schwimmerappa- 
rat eingebautist. Das T- 
Stück ha teinen unteren 
Abzweig nach der Ent- 
leerungsleitung, einen 
mittleren Abzweig mit 
Schieber K nach dem 
Reinwasserbassin, und 
eine obere Mündung, 
die mit einem Weiß- 
metallring gefüttert ist, 
in dem sich das Teleskop- 
rohr B führt; dieses 
Rohr ist aus Bronze 
und muß sehr genau 
und sauber bearbeitet 
sein, um bei den Auf- 
undAbbewegungen mög- 
lichst wenig Reibung zu 
verursachen. Zwischen 
Bronzerohr und Weiß- 
metallring besteht immerhin noch ein Spielraum von 3/, Millimeter, da andernfalls die 
Reibung zu groß wäre. Durch diesen Spielraum läuft nun allerdings aus der Reglerkammer 
einiges Filtrat ungemessen nach dem Reinwasserbassin; allein seine Menge ist nach den 
Beobachtungen im Bremer Wasserwerk belanglos. Am oberen Ende befinden sich an 
dem Bronzerohr die erwähnten, als Überfall wirkenden Schlitze; sie sind nach Götze so 
bemessen, daß für eine Filtergeschwindigkeit von 100 Millimeter pro Stunde etwa 150 Milli- 
meter Überlaufhöhe nötig werden. Nach Versuchen Götzes hat für 150 Millimeter Überlauf- 
höhe der Koeffizient « in der Formel@ = ub.h.y2gh den Wert 0,447, wonach man die 
Breite 5 der Schlitze bei gegebener Filtratmenge Q berechnen kann. Man macht selbstver- 
ständlich die Schlitze noch 100 bis 150 Millimeter höher, um auch größere Filtratmengen 
für den Notfall ablassen zu können. Der Hub des Teleskoprohres ist in Fig. 25 zu 1,2 Meter 
  
       
      
     
    
  
  
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