Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

  
  
  
  
52 
  
9, wenn das Korn des Filters gegenüber den Verunreinigungen zu grob ist und dem- 
nach die ganze Filterhöhe sich zu stark vollsetzt und die Keime ins Reinwasser mit- 
gerissen werden. 
3. wenn die Filterhöhe gegenüber der Filtrationsgeschwindigkeit zu gering ist, 
so daß dasselbe eintritt wie unter 2. 
4. Wenn die Verschlammung des Filters zu weit vorgeschritten ist. 
Beim Abschlammen des Filters wird in der Regel nur eine Schichte von 
1,0 bis 1,5 Zentimeter Dicke von der obersten Sandlage abgeschält. Dann wird der Sand 
leicht mit Rechen verebnet und mit Pritschen festgepreßt. Ersteres geschieht auch 
deswegen, weildurch den großen Überdruck vor dem Eintritte der Verstopfung die oberen 
Schichten des Filterbettes zusammengebacken sind und dann nicht mehr die nötige 
Durchgängigkeit besitzen, wie man sie zur normalen Filtration notwendig hat. 
Als Verbesserungen im Bau und Betrieb von Wasserfilteranlagen schlägt Östen (Journ. 
f. Gasbel. und Wasservers. 1913, S. 1272) die nachstehenden vor: 
a) Man soll einen Filterunterbau von geringstem und möglichst gleichmäßigem Wasser- 
widerstand anwenden. 
b) Die Höhe des Filterkörpers soll eine unveränderliche sein. 
c) Die Bewegungsrichtung des Wassers aus dem Filter in die Regulierkammer sei 
eine gleiche, für alle Wasserteilchen eine parallele. 
d) Filter und Reinwasser-Zwischenbehälter sind möglichst dicht aneinander und so 
zu setzen, daß die Entfernung aller Filter bis zum Reinwasserbehälter eine möglichst gleiche ist. 
e) Die Grundform der Filterbehälter soll die quadratische sein oder sich dieser Form 
nähern. 
3. Die nötige Filterfläche. Aus den vorstehend gegebenen Gesichtspunkten 
läßt sich ein Maß für die notwendige Filterfläche gewinnen, bei deren Festsetzung man 
stets recht vorsichtig sei. 
Bei Bestimmung der unbedingt nötigen Filterfläche muß auf den Tag des Maximal- 
verbrauches Rücksicht genommen werden; wir wissen, daß an diesem Tage in der Regel 
etwa 11, bis 215, mal so viel Wasser entnommen wird, als im Durchschnitt, welch letzterer 
sich aus der Division des Gesamtjahresverbrauchs mit 365 ergibt. Meist fällt dieser Tag 
in unserem Klima auf den Hochsommer, in welchem die Flußwasser (abgesehen von 
Regenperioden und von jenen Flüssen, die aus Gletschergebieten herkommen) ziemlich 
klar sind; man wird also an diesem Tage und an den ihm nächststehenden wohl eine 
etwas größere Beanspruchung der Filter eintreten lassen können bezw. die Filterfläche 
nicht 115 mal so groß machen müssen, als sie für den Durchschnitt erforderlich wäre. 
In welchem Umfange man hier die Rücksichten der Sparsamkeit walten lassen darf, 
hängt von den besonderen Umständen des speziellen Falles ab. 
Was die Reservefilterfläche anbelangt, so kann es genügen, wenn bei 
sehr großen Anlagen 3 bis höchstens 4 Abteilungen außer Betrieb gesetzt werden 
können, ohne daß die rechnungsmäßig ermittelte Wasserproduktion unterschritten 
wird. Das eine der Reservebecken kann in der Reinigung, das zweite in der Auffüllung, 
das dritte in der Entleerung oder Auslüftung begriffen sein. 
Wie man das Maß der Reserveflächen rechnerisch bestimmt, haben wir bereits 
in $ 94 Seite 12 dargelegt. Wir bemerken, daß es für den Betriebsleiter namentlich im 
Hinblick auf lange sommerliche Trockenperioden oder Eisbedeckung im Winter 
(Hamburg) außerordentlich wertvoll sein kann, eine nicht zu knapp bemessene Reserve- 
anlage zu haben. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.