Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

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arbeiten und erst wenn sich mehrere Tage lang keine Besserung zeigt, wird das Filter 
abgelassen und abgezogen. 
Das Abschälen des Sandes erfolgt auf bis zu 3 cm Höhe. Selbst von den alten offenen 
Filtern ist trotz mehr als 25jähriger Laufzeit nur die Hälfte ganz ausgepackt worden. 
Bei Eisbedeckung wird das Eis 30 cm vom Rand der Becken abgestochen und wenn es 
schwach genug ist, über das Übereich abgeschoben, sonst herausgezogen. Zum Ablassen 
der offenen Filter wartet man im Winter einzelne warme Tage ab und benutzt unterdessen 
die bedeckten Filter. Wasseruntersuchungen werden zweimal in der Woche vorgenommen, 
und zwar je doppelt von verschiedenen Behörden. 
Die Beanspruchung der Filter ist normal 2,4 cbm pro qm und Tag und schwankt 
zwischen 2,00 und 3,36 cebm. Der Filterüberdruck soll 70 em nicht überschreiten. Die 
Tätigkeit der Filter läßt nach bei Beginn des Winters, bei Grundeis im Neckar und bei 
Schneeschmelze. Besonders schlecht ist das Rohwasser, wenn im Einzugsgebiet Schnee 
liegt und dazu Regen fällt. Die Leistung der Filter ist befriedigend. Zur Vermehrung 
der Wassermenge werden zeitweise pro Stunde bis zu 280 cbm Grundwasser auf die Filter 
zugepumpt, dies geschieht auch zur Verdünnung des Rohwassers, wenn es, was zeitweise 
geschieht, einen unangenehmen „Karbol“-Geruch annimmt. 
Die Sandwäsche besteht aus einer etwa 8 m langen geneigten Schnecke, welche 
in einer eisernen Rinne liegt. In ihr bewegt sich der Sand aufwärts, der Schlamm abwärts. 
Die einfache Anlage leistet pro Tag mit 120 cbm Wasser 30—35 cbm Sand, genügt also 
zur Reinigung der aus einem Filter kommenden Sandmenge. 
g) Als Beispiel amerikanischer Sandfilter nennen wir noch das im Eing. record vom 
13. April 1901 beschriebene Roxbowcongh filter (Zentralbl. d. Bauverw. 1902 8. 124) 
und verweisen auf die Aufsätze von Gärtner im Journal für Gasbeleuchtung usw. 1900 
8. 42 sowie von Gerhardt im Gesundheitsingenieur 1900 8. 205, und auf die sonstige 
ji Literatur namentlich in Eng. record. 
2. Kosten der Sandfiltration. Wie bei den anderen Wasserreinigungsverfahren 
so sind auch bei der Sandfiltration die Kosten des Verfahrens nicht ganz unerheblich, 
abgesehen von dem immerhin komplizierten Betrieb, der sich beispielsweise mit der 
Einfachheit des Betriebs einer Schnellfilter- und Ozonisierungsanlage nicht messen kann. 
Die Kosten namentlich großer Filteranlagen hängen wesentlich ab von den Kosten des 
Bodenaushubs, der Betonierung und davon, ob geeigneter Sand zu genügend billigem 
Preise zu haben ist. Die Kosten für die anderen Baumaterialien schwanken innerhalb 
engerer Grenzen und spielen nicht dieselbe Rolle wie die eben genannten Kostenanteile. 
Ob es sich in einem gegebenen Fall lohnt statt Oberflächenwasser mit Filtration 
Grundwasser ohne Filtration zu verwenden, können nur eingehende Kostenvergleiche 
dartun. Weder Grundwasser- noch Oberflächenwasserfanatiker sind geeignet, eine 
absolut einwandfreie Vergleichsrechnung aufzustellen. Auch die Berichte der Wasser- 
werke sind mit Vorsicht aufzunehmen, insofern, als ganz genau angegeben sein muß, 
welcher Buchwert der Anlage der Betriebskostenberechnung zugrunde gelegt ist. Bei 
starker Tilgungsquote erhält beispielsweise das Berliner Wasserwerk für die Sandüılter 
am Müsgelsee einen Filtrationspreis von nur 0,09 Pf. pro cbm. 
Bei Berechnung der Kosten pro ebm entfällt in der Regel der größere Anteil auf 
Verzinsung und Amortisation des Anlagekapitals. 
Betrachten wir zunächst die Baukosten der Sandfilter, so kommen wir ausschließ- 
lich des Grunderwerbes, der Zu- und Ableitungen, der Reinwasserschachte mit den 
maschinellen Einrichtungen usw. pro Quadratmeter Filterfläche bei offenen 
  
  
  
  
  
 
	        
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