Full text: Verbesserung der Wasserbeschaffenheit. Hebung des Wassers. Aufbewahrung des Wassers. Leitung und Verteilung des Wassers. Literaturverzeichnis (2,b)

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Schnellfilter kommen außerdem vor bei sehr teuren Bodenpreisen und, geschlossen, 
in Gegenden mit sehr langem strengem Winter, wo das Abeisen offener Filter zu viel 
Mühe macht. 
Als notwendigen Schönungseffekt von Schnellfiltern bezeichnet Kolkwitz (Journ. 
f. Gasbel. u. Wasservers. 1914. $. 425), daß das gereinigte Wasser höchstens 1 ccm 
absiebbarer Schwebestoffe, d. h. solcher deren Durchmesser größer ist als !|;; mm, 
auf 1 cbm Wasser enthalten dürfe. 
Bei den Schnellfiltern spielt nicht wie bei der langsamen Sandfiltration die Bildung 
einer Filterschmutzschicht eine wesentliche Rolle, sondern die Trübungen des Wassers 
setzen sich durch die ganze Filterschicht hindurch fest. So ergibt sich die Möglichkeit, 
auf geringem Raum mit kleinen Einzelelementen sehr große Wassermengen zu £iltrieren 
und hierin liegt der Hauptvorteil der Schnellfilter. Günstig ist ferner ihre bequeme 
Verbindungsmöglichkeit mit anderen Reinigungsanlagen, und ihre einfache Wartung, 
Während sich die Wassergeschwindigkeit bei der langsamen Sandfiltration etwa 
zwischen 100 und 150 mm in der Stunde bewegt, erreicht sie bei den Schnellfiltern 
2000—5000 mm und mehr. Bei Schnellfiltern kann daher als Filtermaterial natürlich 
nicht feiner Sand, sondern nur gröberer Sand oder Kies verwendet werden. 
Die hohen Filtergeschwindigkeiten der Schnellfilter erfordern einen entsprechend 
großen Filterdruck. Die Jewell-Filter z. B. müssen daher mindestens 315 Meter Höhe 
besitzen und sind von mehreren Etagen aus zugänglich. Aus diesem Grund nennt man 
die Schnellfilter wohl auch Überdruckfilter. 
Die wesentlichsten Anforderungen an Schnellfilter sind 
1. Kräftige, einfache allenthalben zugängliche Konstruktionen. 
2. Gleichmäßige, stoßfreie Verteilung des Wassers über den ganzen Filterquer- 
schnitt. Automatische Regulierung der Filterleistung. 
3. Richtige Wahl des Filterkorns. 
4. Unausgesetzte Revidierbarkeit. 
5. Zuverlässige und bequeme Reinigungsmöglichkeit. 
Die hierzu nötigen Vorrichtungen gewinnen bei ihrer oft täglichen Benutzung und 
der hohen Beanspruchung der Schnellfilter sehr erhöhte Bedeutung. Dabei sind nach- 
stehende Forderungen an die Reinigungsvorrichtung zu stellen: 
a) Sie muß sich rasch und durch jeden Arbeiter betätigen lassen. 
b) Sie muß in allen Schichthöhen gleichmäßig wirksam sein. 
c) Sie muß arbeiten, ohne daß der Sand aus dem Filter entfernt und mit den Händen 
berührt wird. 
d) Die Waschung darf nur einen geringen Wasserdruck und einen kleinen Wasch- 
wasserverbrauch bedingen. 
  
Neben der Wascheinrichtung sind natürlich die automatischen Regulier- 
vorrichtungen für dauernd konstanten Wasserzufluß und für konstante Filter- 
geschwindigkeit von entscheidender Bedeutung. Es handelt sich also:-um zwei Regu- 
liervorrichtungen, eine vor die andere hinter dem Filter. Bei der letzteren werden mit 
zunehmendem Filterwiderstand automatisch künstliche Abflußwiderstände aus- 
geschaltet, so daß der Gesamtwiderstand konstant bleibt. 
Die Schnellfilter werden in offener oder — zum Einbau in Druckleitungen 
geeignet — in geschlossener Form ausgeführt. 
  
Abbildung 35 zeigt die Anordnung einer größeren offenen Anlage für gewerbliche 
oder städtische Betriebe mit motorischem Antrieb der Rührwerke, welche zur Reinigung 
des Filters dienen. 
  
  
  
 
	        
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