Full text: Erläuterungen zu dem Project eines Netzes elektrischer Stadtbahnen für Wien

  
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seine Leistung gegenüber der gerechten Anforderung des 
Verkehrs durchaus ungenügend ist und welches auf die 
wünschenswerthe Entwickelung des letzteren ge adezulähmend 
zurückwirkt. 
Bei einigermaassen unbefangener Beobachtung der Ver- 
kehrsverhältnisse in den Millionenstädten muss sich selbst 
‘dem denkenden Laien die unabweisbare Ueberzeugung auf- 
drängen, dass die Leistungsfähigkeit der Tramway als einziges. 
Verkehrsmittel ihre Grenze erreicht hat. Schon heute wird 
der Pferdebahnbetrieb durch Lastwagen, welche nicht schnell 
ausbiegen können, durch Fiaker und Equipagen, welche an 
frequenten Punkten in ununterbrochener Reihe die Geleise 
kreuzen, oft in bedenklicher Weise beeinträchtigt. Fast 
jeder Strassen-Unfall, sei es ein gestürztes Pferd oder ein 
festgefahrener Lastwagen, hat zur Folge, dass die Pferde- 
bahngeleise auf kürzere oder längere Zeit, oft viertelstunden- 
lang gesperrt werden. 
Auch die gegenseitige Behinderung der Pferdebahn- 
wagen in den Geleiskreuzungen und Weichen ist nicht 
ausser Betracht zu lassen. Dazu kommt, dass Pflaster-Aus- 
besserungen in den Geleisen jedesmal zum Schrittfahren 
zwingen, dass ferner Strassen-Umpflasterungen und Rohr; 
legungen oft zur Anlage provisorischer Ausweichungen und 
zum eingeleisigen Betriebe zwingen. 
Endlich sind Schneewehen und Glatteis häufig genug 
Veranlassung zu Betriebs-Erschwernissen, welche der Be- 
triebs-Einstellung fast gleichkommen. 
Das Bedenkliche derartiger Betriebs- Störungen liegt 
darin, dass dieselben in demselben Maasse wachsen, wie der 
Verkehr wächst, resp. gerade dann auftreten, wenn der 
grösste Andrang des Publicums stattfindet (z. B. bei Schnee- 
sturm). 
Während einerseits die Anforderungen an die Leistungs- 
fähigkeit: der Tramway in stetem Wachsen begriffen ist, 
  
  
     
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
	        
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