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wird dieselbe andererseits durch die vermehrten Collisionen
mit dem Strassenverkehr mehr und mehr in Ausübung ihrer
Functionen behindert.
In der Leipziger-Strasse in Berlin verkehrten bereits
im Jahre 1881 täglich im Durchschnitte ca. 900 Tramway-
wagen, ausserdem wurde dieselbe Strasse von ca. 1300
Tramwaywagen gekreuzt.
An der Kreuzung der Leipziger- und Charlotten-Strasse
passirten somit täglich ca. 2250 Tramwaywagen, d. h. pro
Minute mehr als zwei Wagen.
In Wien auf dem Kärntner-Ring verkehrten in dem-
selben Jahre durchschnittlich täglich 1845 Tramwaywagen.
Dieser Vergleich zeigt, dass inWien die Eröffnung
neuer Verkehrsmittel viel dringender ist als in
Berlin, dass behufs Hebung des stockenden Ver-
kehrs in erster Linie eine Vervollkommnung
der Communicationen angezeigt ist, da locale Verhält-
nisse der Tramway in Wien die Erfüllung ihrer Aufgabe
im Dienste des Localverkehrs schwerer machen, als anderswo.
Alle Wagen der Tramway müssen die Ringstrasse, resp.
den Franz Josefs-Quai passiren, so dass auf diesem Strassen-
zuge eine Wagenfrequenz über das Bedürfniss hinaus ent-
steht, während gleichzeitig in den Bezirken die Frequenz
der Wagen nicht im Entferntesten dem Bedürfnisse ent-
spricht.
Mit dem Umfahren der Inneren Stadt auf der Ring-
strasse ist noch der zweite Uebelstand verbunden, dass sehr
grosse Umwege gemacht werden müssen.
Diese Umwege sind so gross, dass ein rüstiger Fuss-
gänger unter Benützung der kürzesten Wege ebenso schnell
geht, wie er mit der Tramway fahren würde.
Diese widersinnigen Verhältnisse können auch niemals,
weder durch einen vervollkommneten Betrieb der Tramway,
noch auch durch einen weiteren Ausbau des Tramwaynetzes