Full text: Motoren und Hülfsapparate für elektrisch betriebene Hebezeuge

die ja häufig daran kranken, dass der Wärter zu viele Hebel 
zu bedienen hat, so möge die Steuervorrichtung der Union E.-G., 
Berlin!), gewürdigt werden. Die Drehkrane haben überhaupt 
nur einen Steuerhebel A, Fig. 99, dessen Bewegung die 
Last im Raume genau folgt, sowohl was Heben und Senken, 
als was Drehung anbelangt. Bewegt man A in einer senk- 
rechten Ebene auf oder ab, so wird der Umkehranlasswider- 
stand Wı für den Lastmotor bethätigt, während bei einer 
wagerechten Drehung der Umkehranlasswiderstand Wa für 
den Drehmotor in Thätigkeit tritt. In Fig. 100 ist in etwas 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
grölserem Malsstabe das Drehgelenk angedeutet. Beim Los- 
Fig. 99. 
EZ Fig. 100. 
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lassen fällt der Steuerhebel jeweils in die Nulllage zurück. 
Die Laufkrane der genannten Firma haben zwei ganz ähn- 
liche Hebel, einen für beide Fahrbewegungen und einen für 
die Last. Es können natürlich verschiedene Bewegungen zu- 
gleich ausgeführt werden. Fig. 101 und 102 stellen eine 
weitere Ausführung ebenfalls der Union E.-G. dar, die aulser 
dem Vorteil des eben erwähnten Apparates noch den besitzt, 
das Anlassen zweier Motoren mittels eines einzigen Anlass- 
widerstandes — allerdings zeitlich nach einander — zu er- 
möglichen. 
die konstruktive Ausführung der mittleren Teile der schema- 
tischen Skizze Fig. 101 wiedergiebt, verbindend in die beiden 
  
  
  
  
  
Legt man den Steuerhebel A der Fig. 102, welche 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Fig. 401. 
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Schlitze I, so läuft der Lastmotor A linksum, wenn in II, 
rechtsum; die Schlitze III und IV dienen zur entsprechenden 
Inbetriebsetzung und Umsteuerung des Drehmotors B. Der 
Hebel Rh, Fig. 102, schaltet bei jeder Steuerbewegung über 
die Anschläge a, die Winkelhebel d,c, die Stifte d, die Zahn- 
stange e und den Trieb / weg den Anlasswiderstand A je- 
weils aus und ein. 
1%, T. 2.1895 8. 390. 
Die Bedienung eines elektrischen Kranes kann im all- 
gemeinen ohne weitere Schulung von jedem Arbeiter über- 
nommen werden; wesentlich ist es, dem Wärter einen solchen 
Standpunkt auf dem Krane zu geben, dass er die zu be- 
streichende Fläche gut übersieht. In dieser Hinsicht ist die 
Anordnung des Laufkranes in Z. 1897 Taf. III mit unten 
rechts angehängtem festem Führerstand und sieben Speise- 
drähten für die Katze jedenfalls, sofern es die örtlichen Ver- 
hältnisse zulassen, deranderen häufiganzutreffenden Gruppirung 
vorzuziehen, bei welcher der Kranwärter oben auf der Kran- 
bühne die Schaltungen zum Heben und Senken sowie zur 
Querbewegung an Steuerapparaten zu besorgen hat, die mit 
der Laufkatze beweglich angeordnet sind, und bei der der 
Motor für die Längsbewegung durch eine quer über die Kran- 
bühne gehende Zugvorrichtung eingeschaltet werden muss. 
Beiläufig sei noch bemerkt, dass die Manövrirfähigkeit von 
Laufkranen in Eisengiefsereien und Montagewerkstätten durch 
Anwendung von Hebeelektromagneten statt der üblichen Ha- 
ken ganz wesentlich erhöht werden kann. Ein Elektromagnet 
für Hebezwecke aus dem Royal Arse- 
nal. Woolwich, ist in Fig. 103 nach der 
Electrical Review vorgeführt. Die Er- 
regerwindung E hat zur Sicherheit zwei 
Zuleitungspaare. Der Schalter und 
der Widerstand liegen auf dem Kran- 
wagen, der Erregerstrom schwankt 
zwischen 3 und 4 Amp bei 20 bis 30 V, 
die gröfste Tragfähigkeit überschreitet 
1600 kg. Die zu hebenden Geschosse 
haften, obwohl ihre Oberfläche rauh 
und dick mit Farbe bestrichen ist, den- 
noch fest an dem Magneten!). Für 
unregelmälsig gestaltete Oberflächen 
lassen sich eine Reihe beweglicher, 
selbstthätig einstellbarer Polschuhe zur 
Anwendung bringen. 
20) Was nun rein elektrisch betriebene Aufzüge anbelangt, 
so ist nach dem bereits oben Gesagten die sicherste Lösung 
die — mag sie an und für sich auch noch so verwickelt er- 
scheinen, wenn die Anordnung nur ähnlich der Westinghouse- 
bremse vollständig selbstthätig arbeitet —, durch Drücken 
oder Vorschieben eines Knopfes die gewünschte Schaltung 
einzuleiten, das übrige aber durchweg selbstthätig besorgen 
zu lassen. In vielen Fällen genügt es auch, durch das Steuer- 
  
Fig. 104. 
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seil den Motor bezw. seinen Anlasser soweit einzuschalten, dass 
er gerade anläuft; die weitere Regulirung überlässt man einer 
Schaltvorrichtung auf der Motor- oder Trommelachse oder einem 
Zentrifugalpendel. Eine derartige Ausführung zeigt Fig. 104, 
herrührend von der Allgem. Elektrizitäts-Gesellschaft-Berlin (D. 
R.P. 82629). Das Steuerseil dreht den Hebel 7 in eine der bei- 
den Stellungen »auf« oder »ab«. Der Hebel schliefst zunächst 
die Erregung E des Hauptmotors D über Schiene Ss, dann 
den Stromkreis des Hülfsmotors .D’ über Schiene Sy. Letzterer 
I!) s. a. The Iron Age 12. Aug. 1897.
	        
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