Schaltknopf gedrückt und damit der Hülfsmotor zu ver-
schiedenen Zeiten ausgerückt wird, welcher je der Kontakt-
dauer entsprechende Vorschaltwiderstände V vor dem Motor
belässt. Ueberdies ist in jedem Stockwerk ein Druck-
knopf vorgesehen, mit dem man die Kabine beiholen kann,
der jedoch unwirksam ist, falls der Fahrstuhl sich unterwegs
befindet. Aufser der bereits genannten Hubbegrenzung elek-
trischer Natur hat der Aufzug noch eine mechanische in der die
bewegliche Flasche führenden Mutter und Sicherheitsmutter.
Sobald der Uebertragungswiderstand abnorm wird, dreht sich
einfach die Mutter mit, ohne sich zu verschieben.
An dem elektrischen Otis-Aufzug ist gegen zu hohe
Geschwindigkeit ein Zentrifugalpendel angeordnet, das eine
mechanische Bremse und eine Klingel im Fahrstuhl bethätigt
und ebenso, wie sonst ein Blektromagnet, bei zu starkem
Strom die Umsteuerung ausklinkt, sodass in einer durch einen
Katarakt geregelten Zeit ausgeschaltet wird. Die Lager haben
durchweg Thermostaten, die beim Warmwerden eine Glocke
ertönen lassen. Eine weitere recht beachtenswerte Schalt-
anordnung besitzt wie der Spraguesche Aufzug im Fahrstuhl
drei Druckknöpfe für Aufwärtsbewegung und Stillstand.
Jeder der 3 Kontakte schliefst ein zugehöriges Relais, das
je mittels schwingenden Quecksilberunterbrechers einen um-
steuerbaren Hülfsmotor in entsprechendem Sinne ans Netz
legt. Letzterer verschiebt nun eine Zahnstange, die durch
Anschläge alle erforderlichen Schaltbewegungen ausführt,
nämlich zunächst: den Hauptausschalter schliefst, womit zu-
gleich die Erregung eingeschaltet wird, dann mit Hülfe einer
unrunden Scheibe die Bandbremse löst, um im selben Augen-
blicke durch einen Stromwender den Ankerstrom zu schliefsen,
welcher zugleich eine Reihenerregerwicklung durchfliefst.
Schliefslich wird der durch einen Anschlag zurückgehaltene
Schalthebel des Anlasswiderstandes freigegeben. Dieser Hebel
ist damit der Wirkung eines Ankerstromsolenoids ausgesetzt,
das den Vorschaltwiderstand und zuletzt auch die Reihenerre-
sung ausschaltet, welche nur zum Anziehen erforderlich war.
In der Endstellung unterbricht sich Jeweilig der Hülfsmotor.
Beim Anhalten erfolgen die Schaltbewegungen in umgekehrter
Reihenfolge.
Bemisst man den Vorschaltwiderstand kräftig genug, so
lässt sich aufser den Druckknöpfen für Auf- und Abwärts-
bewegung und Stillstand noch einer für langsamen Gang
einfügen. Es ist nur inbetracht zu ziehen, dass der Spannungs-
abfall im Widerstande und damit auch die Verminderung
der Umlaufzahl von der Belastung abhängig ist. Die Strom-
kreise der verschiedenen Relais führt man zweckmälsig zu
den Aufzugthüren und ähnlich gefährdeten Punkten, damit
Kommissionsverlag und Expedition der Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, Julius Springer,
A. W. Schade’s Buchdruckerei (L. Selhade)in Berlin,
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überhaupt keine Bewegung eintreten kann, bevor nicht alles
in Ordnung ist. Halbe Umsteuerungen müssen ausgeschlossen
sein; drückt man etwa zu kurze Zeit auf den Schaltknopf,
SO muss der Apparat entweder in Ruhe bleiben bezw. sofort
dorthin zurückkehren, oder aber wirklich ganz umsteuern,
Bei vorhandenen hydraulischen Aufzügen lassen sich zur
Erzielung gröfserer Wirtschaftlichkeit und besonders einfacher
Bedienung die Presswasserpumpen durch Elektromotoren be-
treiben. Es ist dies eine Kombination, wie sie in Theatern
und Hotels mehrfach zur Ausführung gekommen ist. Die
Elektromotoren lassen sich entweder durch ‚Anschläge am
hydraulischen Akkumulator oder durch ein Druckventil bezw.
einen Druckmesser, durch einen Wassercylinder mit Diffe-
rentialkolben oder auch durch einen Schwimmer im Hoch-
behälter in Gang setzen, ohne besondere Aufsicht zu er-
fordern; und zwar kann dies direkt geschehen, wie in Aus-
führungen der Firma Siemens & Halske, vermittels des in
Fig. 32 bis 34 skizzirten Anlassers, wobei das Zentrifugal-
pendel z. B. durch das Gestänge eines Druckventils ersetzt
ist, oder aber mittels eines kleinen lülfsmotors. Es ist
recht wesentlich, dafür Sorge zu tragen, dass die Umsteuerung
stets rasch und vollständig wirkt und nicht auf halbem Wege
stehen bleibt. Um leichter in Betrieb zu kommen, ist es
unter Umständen ratsam, in die Pumpenleitung ein Ueber-
strömventil zwischen Druck- und Saugraum einzuschalten.
In. Pie; 11T sol nach ee schematische Darstellung der
Umsteuerung einer elektrisch angetriebenen Pumpe gegeben
werden!). Es ist der Augenblick aufgezeichnet, in dem der
Behälter gefüllt ist und der Motor stillsteht. Es ist Jedoch
in der Figur bis jetzt nur der Hauptstrom in I unterbrochen.
Die Stellung II schliefst oben den Stromkreis auf die Spule
Bı, Schneide s; wird angezogen, s; wird frei, und das Ge-
wicht G, fällt nach unten, wobei es die Metallplatte P
des Flüssigkeitswiderstandes 3" hochzieht, bis s in Ss ein-
schnappt. Entleert sich nunmehr der Behälter R, so sinkt
der Schwimmer Sch, und die Gewichte Ga und G, sowie
Hebel 47 werden solange gehoben, bis die Feder / durch-
schnappt und der Ausschalthebe] augenblicklich von II auf I
überspringt. Spule 2, wird damit unterbrochen, s; schiebt
sich unter s3, Spule 3; bekommt Strom, s3 giebt s4 frei, und
die Kontaktplatte P sinkt langsam in der Flüssigkeit abwärts,
um ganz unten in eine kurzschliefsende Quecksilberschicht
zu tauchen. Die Geschwindigkeit des Anlassens kann durch
Verdecken oder Oeffnen von Löchern in der Platte P be.
liebig geregelt werden.
) A. Oppenheim, Z. f. E., Wien, XV Heft 8,
Berlin N.
Stallschreiberstr, 45/46.