Full text: Beiträge zur physischen Anthropologie der Deutschen, mit besonderer Berücksichtigung der Friesen

    
      
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
314 Vırcmow: Beüräge zur physischen Anthropologie 
Es ist dies eine Gegend, welche sonderbarerweise bei unserer Schulerhe- 
bung in Bezug auf die Farbe der Augen, der Haare und der Haut nahezu 
das gröfste Contingent an hellen Individuen geliefert hat. Denn der 
Kreis Neustettin ist mit 51 pCt. blonder, blauäugiger und hellfarbiger 
Schulkinder in unseren Listen eingetragen. Leider fehlen bis jetzt die 
entsprechenden ceraniologischen Erhebungen, und ich kann nur sagen, dafs 
ich selbst aus den Grüften der alten Klosterruine Marienthron bei Neu- 
stettin 4 Schädel ausgegraben habe, welche in ausgesprochener Weise den 
chamaecephalen sich annähern. Ich beschränke mich darauf, die Haupt- 
Indices kurz anzugeben: 
Schädel aus dem Schädel von 
Streitzig-See Marienthron 
I II III IV 
Längenbreiten-Index 74,7 Si 6b 41,9 023 
Längenhöhen-Index . . . 10,3 ae FL5 1 
Breitenhöhen-Index . . . 94,0 340876 92,1 80.8 
Beim Rückblick auf das Mitgetheilte scheint es mir passend, auf 
ein Paar Vorkommnisse zurückzukommen, welche in ungewöhnlich aus- 
geprägten Formen und in auffälliger Häufigkeit uns entgegengetreten sind: 
1) Ich habe zu wiederholten Malen von einer grofsköpfigen 
Varietät gesprochen. Leider ist ein grofser Theil der angeführten Schä- 
del nicht auf die Capacität des Innenraums untersucht worden; ich selbst 
habe von der Mehrzahl der ostfriesischen Steinsargschädel keine direkte 
Bestimmung machen können, und nur die Umfangsmaalse und die Durch- 
messer gestatten das Urtheil, dafs auch unter ihnen wirkliche Makroce- 
phalen (in dem einfachen Sinne dieser Bezeichnung) vorkommen. Indels fehlt 
es nicht an gemessenen Beispielen. Ich selbst maals den Inhalt des bremischen 
Schädels aus dem Bleikeller ($. 277) zu 1725 Oub. Cent. Dann folgt ın 
der Reihe der Steinsargschädel von Bandt (S. 241) mit 1700. Dann an- 
dere Schädel von Bremen ($. 271, 273) mit 1550 und 1510, von Ankum 
(S. 293, 294) mit 1550 und 1525, von Marken ($. 63) mit 1500. Die oleich- 
falls grolsen Schädel von Münster ($S. 303) und Hameln (S. 308) will ich 
zunächst aufser Betrachtung lassen. 
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