Full text: Beiträge zur physischen Anthropologie der Deutschen, mit besonderer Berücksichtigung der Friesen

   
egs 
vel- 
'pt- 
rkt 
hn- 
ind 
um 
In- 
sich 
len- 
bın 
der 
‚ttes 
;hä- 
Ivus 
Iten 
Iche 
tro- 
ck- 
er- 
lche 
ygle, 
ab- 
rIge 
‚are 
Stel- 
an- 
von 
angt 
  
der Deutschen, mit besonderer Berücksichtigung der Friesen. 323 
Als sich die Aufmerksamkeit ihnen zuerst zuwendete, war man 
geneigt, die Vorgänge theils als krankhafte, theils als senile zu betrach- 
ten. Schon Portal!) sast: Le retrecissement du trou oceipital, qui a 
manifestement lieu dans quelques maladies, et encore par l’effet de la 
vieillesse, n’a-t-il pas produit divers effets fächeux par la compression de 
la partie superieure de la moelle &piniere qui en a &te la suite? Lob- 
stein?), der sich ihm anschliefst, ist geneigt, der „Wirkung eines sehr 
vorgerückten Alters“ die Hauptschuld beizumessen und den ganzen Vor- 
gang als eine Form der senilen Atrophie anzusehen. Allein die Erfah- 
rung widerstreitet dem. Der ausgezeichnete Fall, welchen Berg und 
Retzius?) beschrieben haben, betraf einen Mann von 32 Jahren. Hr. 
Barnard Davis) schätzt das Alter des Irländers, dessen basilaren 
Schädeleindruck er beschreibt, auf ungefähr 35; das des schon erwähn- 
ten Gelderländers giebt er auf 45 an. Ein Wiener Fall wird einer 
Frau von 36 Jahren zugeschrieben ?). Von meinen Schädeln hat der 
von Ankum Nr. VI jedenfalls einem Individuum vor der Mitte des Lebens 
angehört. Man mag also immerhin zugestehen, dafs hohes Alter in einem 
gewissen Sinne prädisponirend sei, aber man wird festhalten müssen, dafs 
auch schon das mittlere Lebensalter die gleiche Veränderung zeigen kann. 
Und zwar gilt dies sowohl für den hinteren, als für den vorderen Eindruck. 
Ebensowenig, wie das Alter, haben sich diejenigen Krankheiten, welche 
man als Ursache beschuldigt hatte, als constante oder auch nur häufige 
Ereignisse während der Zeit der ersten Entwickelung dieser Zustände er- 
weisen lassen. Es gilt dies namentlich von den sogenannten Allgemein- 
krankheiten. So hat Hr. Lucae®) den basilar eingedrückten Schädel 
einer 53jährigen Frau beschrieben, welche 10 oder 15 Jahre vor ihrem 
Tode die ersten Spuren von Osteomalacie durch allmählich zunehmende 
1) Ant. Portal, Cours d’anatomie medicale. Paris 1803. T.I. p. 94, 122. 
2) J. F. Lobstein, Lehrbuch der pathologischen Anatomie. Deutsch von Neu- 
rohr. Stuttg. 1834. Bd.I. 8. 58. 
3) Museum anatomicum Holmiense, Sectio pathologica. Holm. 1845. Fase. I. Tab. I. 
4) Davis, Revue d’anthropologie T. 1. p. 386. 
5) Boogaard l.c. Bl. 82. Anm. 4. 
6) Joh. Christ. Gust. Lucae, Schädel abnormer Form in geometrischen Ab- 
bildungen. Frankf. a. M. 1855. 8.21. Taf. VI. 
41* 
     
  
   
  
  
  
   
  
   
   
  
   
  
   
  
  
   
  
  
  
   
     
   
  
    
   
   
  
   
   
   
   
  
   
   
  
    
  
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.