Full text: Die Mundarten Württembergs

  
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chen Hauptart gebildet, so wisat, meiyxat, khenst (wie mayat 
machte). 
Bei „weiss“ musste das eö zu @ bzw. in den £-Orten zu £ werden. 
So ergibt sich was, wes und mit Kürzung (weil ehemals 35 folgte) was, 
wes. Die 3. Person der Einzahl wird teilweise mit ? gebildet (wie im 
Schwäbischen), also wäst. Weiterhin erscheint als Selbstlaut ö (wis») 
und in der verg. Möglichkeitsform % (w2st wüsste). — Bei „muss“ ist 
in den mehrsilbigen Bildungen vielfach Kürzung des Zwielauts zu e 
(bei Rundung ö) eingetreten, so Einz. muas (im Westen müs), aber 
Mehrz. mesa und auch Mittelform gmest. — Die Gruppe „darf, kann, 
mag“ hat das «, ü des Mhd. überall aufgegeben und bei beiden letz- 
teren Zeitwörtern überall Selbstlaute eingeführt, die dem nhd. Wechsel 
(mag, mögen, möchte) entsprechen. So möx (im Westen max) ich mag, 
meiya wir mögen, meix ich möge, meixt (mit Dehnung) ich möchte. — 
Bei „kann“ musste die Lautgruppe -an zu -ää(n) werden ($ 94), daher 
khäü kann, khää(n)s( kannst, kh@na wir können, khönt ich könnte. — 
„Darf“ ist wie im Schwäbischen stark umgestaltet. Als Selbstlaut er- 
scheint zumeist e, das im Fränkischen vor r aus mhd. ö herleitbar ist, 
r wird gerne ausgelassen, so derf, def ich darf usw. — Bei „will, soll“ 
wird 2 altanschliessendem ? gerne angeglichen, so we? ich wollte, sot, 
auch se? ich sollte. Der Selbstlaut in der Mehrzahl der gegenw. Wirk- 
lichkeitsform bei „wollen“ ist e, so welt ihr wollt, ebenso in der Ding- 
form und Mittelform wel, gwelt. Auch „sollen“ zeigt noch teilweise Um- 
laut: se} er solle, sela wir sollen (Wirkl. und Mögl.), sei sollte. 
Die kurzformigen Zeitwörter zeigen im Fränkischen mehr 
Uebereinstimmung mit der Schriftsprache als im Schwäbischen, 
Sofern es der zusammengezogenen Bildungen viel weniger 
sind als im Schwäbischen. Schon bei „geben“ sind es der Kurz- 
formen so wenige, dass kein Anlass besteht, das Zeitwort aus 
der Hauptklasse der starken Zeitwörter wegzunehmen, „lassen, 
kommen, nehmen“ aber weisen gar keine Kurzformen auf. Auch 
„haben“ zeigt im Fränkischen weniger Kurzformen und bleibt 
dem Schriftdeutschen näher als im Schwäbischen. Einführung 
des Umlauts in die Gegenwartsformen kennt das Fränkische 
ebenfalls, aber wiederum in geringerem Masse als das Schwä- 
bische. „Gehen“ und „stehen“ verwenden hier keinen umlaut- 
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