Full text: Die Mundarten Württembergs

  
  
  
    
    
    
    
    
    
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
   
  
  
  
    
D.: y 
Dei diesen 
mund ]], 
gsstelle nur 
  
  
die ihrerseits in die althochdeutsche oder voralthochdeutsche 
Stufe zurückreichen, sondern auch bei später entstandenen, sei 
es dass hier die jüngeren Gegenformen der Begrenzung der äl- 
teren folgten, sei es dass die alten Gebietsgrenzen trotz ihrer 
Ueberdeckung durch neuere sich noch geltend machten. 
Bei diesen Gebietsgrenzen ältester Zeit pflegt freilich die Folge 
der Sprachgrenzen nur dann eine genaue zu sein, wenn sich 
hernach jüngere Herrschaftsgrenzen daran anschlossen. ‚Wo 
erstere erloschen, pflegen... die-Sprachunterschiede..den .nächst- 
gelegenen Grenzen jüngerer Herrschaftsgebiete zu folgen. 
Dass es aber nicht allein die Kraft der letzteren ist, welche 
diese Sprachgrenzen bestimmt, sondern zugleich die in den jün- 
geren Herrschaftsgrenzen auch bei Abbiegungen fortwirkende 
Kraft der älteren, ergibt sich aus der Bevorzugung dieser an 
ältere anschliessenden oder solchen benachbarten Gebietsgrenzen. 
Ihnen pflegen viel mehr Sprachunterschiede zu folgen als den 
übrigen jüngeren Gebietsgrenzen. Dies gilt auch in Württem- 
berg. Weiterhin macht sich der Umfang und die Gestalt der 
jüngeren Herrschaftsgebiete im Bilde der Sprachgrenzen gel- 
tend. Umfangreiche und zugleich geschlossene Herrschaftsgebiete 
halten wie anderwärts so auch in Württemberg zahlreiche Sprach- 
grenzen an ihren Rändern fest, in Gegenden mit vielen Klein- 
gebieten oder mit zerrissenen Grossgebieten zerstreuen sich die 
Sprachgrenzen über breite Streifen. So wird die sprachabgren- 
zende Wirkung des alten Württemberg vielfach durch seine 
gezackte Grenze und seinen zerrissenen Bestand gemindert. 
In die gleiche Gruppe der geschichtlichen Ursachen für die 
Sprachgrenzen gehören ausserdem die Unterschiede im-Glau- 
bensbekenntnis, sowie die Zuteilung zu bestimmten Kir- 
chenbezirken und Pfarreien. 
Neben den geschichtlichen Grenzen wirken sprachscheidend 
aber auch natürliche, die Abschnitte in der natürlichen 
Landschaft, wie sie durch Gebirge, Schluchten, Flüsse und Wälder 
gegeben sind. Indessen ist deren Kraft die geringere, starke 
7 -Bohnenberger, Mundarten Württembergs. 97 
140 
   
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.