schwäbischer Seite und des Fürstentums Ansbach, der Reichs-
stadt Hall samt der Grafschaft Limburg auf fränkischer Seite,
verstärkt durch den Gegensatz des katholischen Bekenntnisses
im Süden und des evangelischen im Norden, Splitter dazwischen
liegenden ritterschaftlichen Besitzes (im äussersten O.) mussten
sich der einen oder der anderen Seite anschliessen, wobei wieder
das Glaubensbekenntnis mitwirkte. Die Uebereinstimmung mit
der Stammesgrenze ist dabei nur noch eine beiläufige, die Sprach-
grenze weicht auf zwei bis drei Ortschaften ab, zuerst nördlich,
dann südlich, aber der Anschluss eines so vielfältigen Sprach-
wechsels gerade an die Nordgrenze des Abteigebietes lässt sich
nur aus deren Zusammentreffen mit der Stammesgrenze erklären.
Entlang der Westhälfte der Sprachgrenze mit ihren zer-
streuten Linien bildete seit dem 15. Jahrhundert die Grafschaft
Württemberg die Hauptmacht auf fränkischer wie schwä-
bischer Seite. Es bot sich also dort keine jüngere Herrschafts-
grenze von Gewicht, an die sich die Sprachunterschiede anzu-
schliessen vermochten. So trat dort die in solchen Fällen übliche
Zerstreuung ein. Weiter ergab sich aus dem Uebergewicht des
schwäbischen Anteils an Württemberg, dass die Grenzen sämt-
licher Sprachunterschiede dort erheblich über die Stammesgrenze
hinaus nach Norden verschoben wurden. Während die Stammes-
grenze um den Neckar her südlich von Leonberg, Marbach
und Backnang verlief, beginnt der Streifen der Sprachscheiden
erst südlich von Vaihingen a..d. E., Bietigheim, Oberstenfeld,
wogegen er mit Verminderung des württembergischen Einflusses
bei Murrhardt wieder an die Stammesgrenze herantritt und
ebenso im Schwarzwald bei Teinach. Das Nordende des Streifens
liegt am Neckar erst unterhalb des Heilbronner Gebietes bei
Neckarsulm. Doch reichen nur wenige schwäbische Spracherschei-
nungen nach Heilbronn und darüber hinaus, die grosse Mehrheit
hat an der ehemaligen württembergischen Grenze unterhalb
Lauffen und im NW. hinter Kleingartach und Knittlingen ihr
Ende gefunden. Aehnlich bezeichnet im NO. am Mainhardter
Wald der württembergische Grenzort Wüstenrot samt dem lö-
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