mit niederalemannischer Sprachform gegen das Gebiet der Neckar-
städte Oberndorf und Rottweil (ersteres Österreichisch, letzteres
Reichsstadt; dazu Winzeln, Waldmössingen, Dunningen) mit
schwäbischer Sprache und nach einer Strecke wechselnder Be-
ziehungen wieder das umfangreiche Fürstenberg (Möhringen samt
Hochemmingen, Ippingen, Esslingen, Hattingen, Honstetten) auf
niederalemannischer Seite gegen Konstanz (Herrschaft Konzen-
berg mit Durchhausen, Seitingen, Wurmlingen) und Württem-
berg (Tuttlingen, Neuhausen o. E.) mit schwäbischer Sprache.
Diesen jüngeren Gebietsgrenzen scheinen aber weit zurückrei-
chende Grafschaftsgrenzen in wesentlich gleichem Verlaufe vor-
auszugehen. So darf man annehmen, dass auch hier den altein-
gelebten Gebietsgrenzen besonders wirksame sprachscheidende
Kraft innewohnte. Anderen Neuerungen, die schon vor Spaichingen
ihr Ende fanden und eine Spaichinger Sprachgruppe von einer
noch stärker schwäbischen Rottweiler und Mühlheimer trennen,
haben mancherlei Herrschaftsgebieten ihre Grenze gegeben.
Jenseits des badisch-zollerischen Keils, inOberschwaben,
das sich nach natürlichen und Verkehrs-Verhältnissen in ein
Donaugebiet und ein Bodenseegebiet teilt, hat die sprachliche
Neuerung mit schwäbischem eis, hous im wesentlichen das Do-
naugebiet durchdrungen. Es sind auch mehrere besondere Hin-
dernisse entlang der Wasserscheide erkennbar, die hier die Neue-
rung aufgehalten haben; nämlich das Pfrungener Ried, der
Schussentobel, der Altdorfer Wald. Im einzelnen lassen sich
jedoch auch geschichtliche Ursachen beobachten. Wie südwest-
lich des württembergischen Anteils das Pfullendorfer und Hoben-
felser Gebiet im allgemeinen die schwäbische Form angenommen,
das Ueberlinger dagegen die Neuerung abgewiesen hatte, so hat
sich in Württemberg das Gebiet des Weingartener Klosters und
der Altdorfer Landvogtei im allgemeinen der Neuerung erwehrt,
wogegen nach der Reichsstadt Biberach und den Klöstern Schus-
senried und Ochsenhausen auch noch die Grafschaft Königsegg
und das Deutschherrngebiet von Altshausen sich dieser gefügt
haben, dann zuletzt an der Aitrach auch noch die Reichsstadt
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