Full text: Die Mundarten Württembergs

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Leutkirch und das umlagernde österreichische Amt Gebrazhofen. 
Neben diesem Sprachunterschied fordern dann auch in Ober- 
schwaben noch mehrere andere Beachtung, nämlich die von 
lade :lada laden, aug:oug Auge, sait:seit sagt. Auch tritt 
dort weiter der von 0:09 für ahd. es (s. $ 24) in breit, Seil 
usw. hinzu. Deren Scheiden verlaufen hier besonders nahe der 
von eis, hous und in wesentlich gleicher Richtung mit dieser, 
zumeist nur um wenige Dörfer nördlich davon. So lässt sich ver- 
muten, dass auch dort ehemals ein starkes Linienbündel vereint 
war. Die von der Schriftsprache weniger abstehenden Lautformen 
und die der Mundart günstigen Linien werden dessen ehemaligen 
Zug darstellen. Nun folgt die nördlichste der Linien, welche 
zugleich eine von der Schriftsprache wenig abstehende Lautform 
umgrenzt, die für aug :oug soweit erkennbar auf eine ansehn- 
liche Strecke recht genau der Grenze der Bodenseegaue Linzgau 
und Schussengau gegen die Donaugaue Ratoldsbuch und Eritgau. 
So scheinen auch hier ältere geschichtliche Verhältnisse nach- 
drücklich und lange auf die Sprache eingewirkt zu haben. 
C. Unterteilungen 
Schon im Eingang ($ 1) ist darauf hingewiesen, dass das 
fränkische Sprachgebiet des Landes zwei Hauptmund- 
arten,der rheinfränkischen undder ostfränkischen 
angehört. Dort ist auch schon dargelegt, weshalb bei der Sprache 
der Südhälfte Württembergs das „Schwäbische“ und das 
„Niederalemannische“ als Hauptteile einer Grossmundart 
anzusehen sind. Ueber diese Teilungen hinaus sind jedoch noch 
weitere geboten. Einerseits weisen die zahlreichen Sondergestal- 
tungen der Volkssprache darauf hin, und andererseits bedarf die 
Heimatkunde der Kleinteile. Diese Unterteilungen haben zunächst 
von den heutigen sprachlichen Verhältnissen des Landes auszu- 
gehen, sie haben aber zugleich auch auf die Gestaltung des 
Schwäbischen und Fränkischen ausserhalb der Landesgrenzen 
und in früheren Sprachstufen Rücksicht zu nehmen. Gewisse 
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