Full text: Die Mundarten Württembergs

   
     
  
   
   
   
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
(mhd. süne) Söhne. 
im allgemeinen ox, eö, die Längen vor Nasenlaut und ebenso 
die Kürzen, denen zs, »f folgt, mit Näselung &%, öi z.B. 
hous (mhd. hüs) Haus, mous (mhd. müs) Maus, heis(a)r (mhd. 
hiuser) Häuser, meis (mhd. miuse) Mäuse, 26% (mhd. zn) Zaun, 
267 (mhd. zöiune) Zäune, düs uns, br&üst Brunst, wäi$o wün- 
schen, 5r@73tolo brünsteln (d. i. brandig riechen), fä%f fünf, im 
Niederalemannischen sind sie als @, 2 belassen, also Aus, 
müs, his(o)r, mis, zü, zT, brüst, wi$o. 
Auch bei % hat das Niederalemannische unter den in$% 
genanntenSonderbedingungen Zwielaute (bows bauen, seilö Säu- 
lein) undder voralemannische Südweststreifen des Schwäbischen 
%, T (brü braun, sör sauer, ri rauh, mhd. rück). Die Grenzen sind die- 
selben wie bei 2. 
Sind schon aus den einfachen Selbstlauten des Mhd. vielfach 
mundartliche Zwielaute hervorgegangen, so wird deren Zahl 
vollends eine sehr grosse durch die mhd. Zwielaute, die in 
der Mundart im allgemeinen insgesamt als solche fortbestehen. 
Der letzteren waren es acht oder neun, nämlich ei, ei 2006 
öu, ie, uo, üe, iu", (iw?). Doch kommen dadurch nicht ebenso 
viele weitere Zwielaute in der MA. hinzu. Es sind vielmehr 
einige ehemals verschiedene Laute im gleichen mundartlichen 
Zwielaut zusammengefallen. 
In den mhd. Schriftdenkmälern und Grammatiken pflegen e&! und 
ei? ohne Unterscheidung als es, ebenso ö#! und iw? nur als ia bezeich- 
net zu werden. Hier sind sie zur Verdeutlichung durch Beisetzung der 
Zahlen unterschieden, da ihnen in der heutigen MA. verschiedene Laute 
entsprechen und sie auch auf mhd. Stufe in der Aussprache unterschie- 
den sein mussten. Weiteres darüber s. $ 25. 26. 
Entsprechend dem eben Gesagten haben die sogenannten un- 
echten Zwielaute mhd. Stufe, nämlich mhd. ie, uo, üe in 
der MA. ihre Eigenschaft als Zwielaut bewahrt, entgegen der 
nhd. Schriftsprache, die dafür einfache Längen gebraucht. So 
erscheinen mhd. ve und üe als zo z. B. in Ziod (mhd. liep) lieb, 
lioyt (mhd. Zieht) Licht, Driod(@)r (mhd. drüeder) Brüder, ge- 
2 Bohnenberger, Mundarten Württembergs 17 
Die Längen ergeben im Schwäbischen 
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