mhd. ö, oe im Westen als ö#, E?, im Osten als 65, 85 bzw.
nö, 15, so 10, 105, Id, mhd. lön Lohn, 187, 185, 135, mhd. loene
Löhne. Vor r werden o, ö zu go, ®, g9 und ö, oe zu e, $, £9,
so wört Wort, igar Tor, wertle Wörtlein, ZErle, teorle Törlein.
In den „rundenden“ Ortschaften an der Jagst und hinter der Tauber
(s. $ 89) haben die ö-Laute ihre Rundung bewahrt, so ööfa Oefen, 3üs
schön. — Die Verteilung der Ost- und Westformen ist für mhd. ö, oe
dieselbe wie bei &. — Vor r findet sich auch ou in houro Horn, doura
Dorn (so bei Crailsheim).
Die - und ü-Laute folgen den ö-Lauten. Das altkurze ü
ist im allgemeinen ganz mit ö zusammengefallen und zu © oder
i geworden, das altlange ü, das im Mhd. als @w geschrieben
erscheint, ergab wie mhd. © den Zwielaut az; das altkurze %
ist zu © oder ü geworden, das altlange % ergab den Zwielaut
au. So heisst es $tik (mhd. stücke) Stück, mil (mhd. mül) Mühle,
hais(a)r (mhd. kiuser) Häuser, fruyxt (mhd. fruht) Frucht, zux
(ahd. zug) Zug, haus (mhd. hüs) Haus. Vor r ist ungedehntes
u, ü zu o, e gesenkt, gedehntes zu u», ca gespalten, so ders
Bursch, fer$t Fürst, wuarst Wurst, fornem fürnehm.
Die rundenden Orte haben & und a& oder öö. Der in $ 97 genannte
Südstreifen hat in schwäbischer Weise ow, ei statt au, ai.
Die alten Zwielaute haben im Fränkischen in weitem Masse
ihren ersten Selbstlaut gedehnt und den zweiten aufgegeben, so
dass einfache lange Laute daraus entstanden. So ist mhd. ei!
(in breit, Seil, Eiche) im Grossteil der fränkischen Mundarten
des Landes zu & geworden, in einigen wenigen Ortschaften auch
zu &, also brat, säl bzw. bret, sel. Zu @ gibt es dann eine
Umlautform £, so dret(a)r breiter neben brät, h&s(o)r heisser
neben Aäs heiss. Vor Nasenlaut wird & zu d, so klä klein,
$tä Stein, @ zu 2, so klön(o)r kleiner. Bei Kürzung tritt @, e
bzw. & ein. Solche Kürzung (s. $ 88) kennt der äusserste NO.
in reicher Zahl, so hasa, hes heissen und heizen, $lafa, Slef
schleifen (mhd. sleifen, am Boden hinziehen), drei(a)r breiter,
lat(e)ro, let(a)ro Leiter.
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