Ein gewisser Unterschied zwischen einer weichen und einer har-
ten Art der Verschlusslaute, also zwischen 5, d, gund», 4, k
besteht auch im Fränkischen, sofern im Sonderfall der gehauchten Aus-
sprache (darüber s. $ 106) ein stärkerer Laut, also pA, th, kh gebraucht
wird. — Reines sz, sp im Inlaut oder Auslaut (nös? Ast, espo Espe) wird
erst nordöstlich von Crailsheim, Gerabronn, Weikersheim gesprochen,
zur Hauptsache in altrothenburgischem Gebiet. Dort „redet man spitz“.
Viel weitere Verbreitung hat ös (er ist, s. $ 127).
Beseitigung des Verschlusses hat den Lippenlaut 5 zuw ı96
und im Grossteil des Gebietes den Gaumenlaut g zu x wer-
.- den lassen, falls sie hinter Selbstlaut oder I, r stehen, letzteren
im Inlaut und Auslaut, ersteren nur vor Selbstlaut. So erscheint
leine kenn- bleiben als Dlaiwa, glauben als gldwa, sagen als s0x>, legen
sicher‘ als Zeiys, Kälber als khelw(o)r, Garben als garwa, arge als
arxi, folgen als folya. Im Auslaut und vor Mitlaut gilt 5, so
läb Laub, khölb Kalb, dagegen %, so wex Weg, klext klagt.
Mit anrückendem % zusammen ist 5 zu ph geworden (wie im
Schwäbischen), ebenso g zu Ak und d zu th.
Die völlige Auflösung des inneren 5, d, g zwischen Selbst-
lauten, die im Schwäbischen ziemlich häufig auftritt (s. $ 36), kennt das De .
Fränkische ebenfalls, doch erscheint sie hier nur in wenigen Wörtern
wie gait gibt, Jait liegt. — Das aus g hervorgehende x, ebenso aber
auch das mhd. c% entsprechende, werden in der Stellung neben vor-
deren Lauten (insbesondere ö-e-Lauten) weit vorne am harten Gau-
men gesprochen (stark „palatal*). — An Stelle des aus g hervorgegan-
genen x kennen westliche Teile der Mundart um Heilbronn her noch
einen ganz besonders erleichterten Laut (wie ja auch w für 5 das Rei-
bungsgeräusch völlig aufgegeben hat), der kaum mehr als selbständiger
Laut vernehmbar ist, zumeist nur ganz schwaches Reibungsgeräusch,
1 alleemeine teilweise auch Andauern des Stimmtones der umgebenden stimmhaften
afton (e Laute aufweist. Dieser Laut erfordert besondere Beachtung, um so
S mehr als er allmählich völlig durch x verdrängt wird. — Beispiele für
Ih aus geh-, ph aus beh-, th aus deh- sind khat, khot gehabt, kkiot
gehütet, »halta behalten, phiato behüten, th@nd die Hände, thais(a)r
die Häuser. Fremdwörter mit », Z werden wie im Schwäbischen schul-
reines 8, 3} gemäss ebenfalls mit p%, th gesprochen, so Phaul Paul, theäther
Theater. — Unberechtigtes 7 (d) hat die Vorsilbe er- angenommen
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