Strassenbahnmotor der Maschinenfabrik Oerlikon für 1 m Spurweite. 91
fliessen. Die Feldcharakteristik wird also um den dreifachen Betrag der Abscissen
nach rechts gescheert. Wir erhalten dadurch die in Fig. 34 punktirte Kurve ON'.
Die Fahrgeschwindigkeit hängt natürlich nicht nur von der Stellung der Kon-
trolerkurbel, sondern auch noch in hohem Maasse von der Belastung des Wagens,
der Beschaftenheit der Bahn und den Steigungsverhältnissen ab. Wollen wir uns nun
ein Bild über den Arbeitszustand des Motors machen, so ist es am einfachsten, wenn
wir sowohl Zugkraft als auch Geschwindigkeit als Funktionen der Stromstärke dar-
stellen und zwar für die beiden Grenzstellungen der Kurbel, nämlich »normale Fahrt«
und »schnellste Fahrt«. Bei ersterer haben wir keinen Nebenschluss und mithin volle
Felderregung; bei letzterer haben wir den kleinsten Widerstand im Nebenschluss und
eine Felderregung, die einem Drittel der Stromstärke entspricht.
Wir müssen nun zunächst die Beziehung zwischen Stromstärke und Zugkraft ab-
leiten. Das Drehmoment eines Elektromotors* ist in absolutem Maass
2pNzi,
10
wenn i, die Stromstärke in Ampere in einem Zweig des Ankerstromkreises bedeutet.
Bei einem vierpoligen Motor, dessen Anker Parallelschaltung hat, ist i, mithin der
vierte Theil der gesammten Stromstärke. In unserem Fall hat der Anker Reihen-
schaltung und i, ist die halbe Stromstärke. Wollen wir das Drehmoment in Meter-
kilogramm haben, so müssen wir durch
98,1 > 10°
dividiren. Wir erhalten dann
2pNzi
BEN is
M= 61,6 >10.
Bezeichnet i die gesammte Stromstärke, so ist in unserem Fall
#21,
Führen wir N in Einheiten von 10° ein und setzen wir die Werthe für p und z
ein, so erhalten wir
18,88
N 61,6
Ni
Aus dieser Gleichung allein ist die Zugkraft des Motors auf den Radumfang be-
zogen, noch nicht bestimmbar; wir müssen noch das Umisetzungsverhältniss, den
Raddurchmesser und die Verluste kennen. Das Umsetzungsverhältniss ist auf Tafel VI
mit
1:4,9
* Vergleiche Kapp, Elektrische Kraftübertragung, Kapitel III.
nee