Strassenbahnmotor der Maschinenfabrik Oerlikon für 1 m Spurweite.
In dieser Tabelle sind die Werthe von T, aus der obigen Gleichung unter Zu-
hilfenahme der Charakteristik berechnet. Die Werthe von T, das ist die thatsächlich
ausgeübte Zugkraft, sind mit Berücksichtigung der Verluste bestimmt worden. In
Fig. 34 ist die Kurve der Zugkraft als Funktion der Stromstärke : eingetragen; und
zwar gilt die voll gezeichnete Linie O T für die volle Felderregung und die punktirte
Linie O T' für die auf !/, verminderte Felderregung bei schnellster Fahrt. Für gleiche
Stromstärken ist natürlich die Zugkraft bei verminderter Felderregung kleiner als bei
voller Felderregung, die Geschwindigkeit aber grösser.
Wir gehen nun dazu über, die Geschwindigkeit als Funktion der Stromstärke zu
bestimmen. Da bei Bahnmotoren die Bürsten nicht zurückgeschoben werden, ist für
Gegenwindungen keine Korrektur nöthig und wir können die Tourenzahl ohne
Weiteres aus der EMK und der Feldcharakteristik bestimmen. Unter EMK ist
natürlich nicht die volle Spannung von 500 V zu verstehen, sondern die Differenz
zwischen 500 V und der EMK, welche durch ohmischen Widerstand verloren geht.
Diesen Verlust können wir aus den Wickelungsdaten der Maschine berechnen. Die
Rechnung ergiebt für die Maschine im warmen Zustand
Ankerwidersstand . . . 1,1 Ohm
Feldwiderstand . . u. 20 „
Gesammtwiderstand . . 2,75 Ohm.
Ziehen wir nun in Fig. 34 vom Punkte A, welcher der zugeführten Spannung
von 500 V entspricht, die Gerade A B unter einem Winkel, dessen Tangente dem
Widerstand entspricht, so geben die Ordinaten dieser Linie die elektromotorischen
Kräfte an, welche im Anker bei den verschiedenen Stromstärken inducirt werden
müssen.
Für schnellste Fahrt ist für den Feldwiderstand ein Drittel des obigen Werthes
einzusetzen und wir erhalten dadurch für die inducirte EMK die punktirte Linie AB‘.
Bezeichnet e die inducirte EMK, so ist nach (25)
u
60 1
e=2aNZz
Zur grösseren Bequemlichkeit der Berechnung wollen wir die Umdrehungszahl u
durch die Geschwindigkeit des Wagens in Kilometern pro Stunde ersetzen. Bezeichnen
wir diese Geschwindigkeit mit K, so gilt mit Rücksicht auf die obige Annahme, dass
einer Tourenzahl von 500 eine Fahrgeschwindigkeit von 15 km entspricht, die
Beziehung