Wenn wir eine dynamoelektrische Maschine betrachten, so
unterscheiden wir dabei am besten zwei Theile: wir betrachten
nämlich die Maschine einmal in ihrer magnetischen Zusammen-
setzung und Wirkung, das andere Mal in ihrer elektrischen.
Das Zusammenwirken beider Theile bringt die der Dynamomaschine
eigenthümlichen Erscheinungen hervor.
Wenn wir uns nun zunächst mit der magnetischen Zusammen-
setzung, d.h. also mit der Eisenkonstruktion der Maschine, be-
schäftigen, so liegt der Grund dafür darin, dals — wie wir später
sehen werden, — diese den Ausgangspunkt für die Berechnung
bildet.
I. Magnetische Beziehungen.
Ein elektrischer Stromkreis setzt sich zusammen aus den
drei Faktoren:
Elektromotorische Kraft = E,
Widerstand — MW,
und Stromstärke a
. und zwar nach dem Ohmschen Gesetz:
E
= y’
das heilst also: E ist die erzeugende Kraft, welche in Wechsel-
wirkung mit W die Stromstärke J erzeugt. So herrscht auch in
allen magnetischen Beziehungen das gleiche Gesetz. Der Magne-
tismus, als etwas Erzeugtes, bildet den Faktor J; die Kraft E,
welche ihn erzeugt, sind bei einem Elektromagneten die das Eisen
umgebenden und von Strom durchflossenen »Erregerwindungen« ;
der magnetische Widerstand ist das notwendige Glied W des
Nenners und lälst sich unter gewissen Beschränkungen betrachten
wie der elektrische Leitungswiderstand eines Körpers.
Schulz, Dynamokonstruktion. 1