Vorwort.
Während diese magnet-elektrischen Maschinen immer
grösser gebaut wurden, um starke elektrische Ströme zu
erzeugen, gewann andererseits auch die elektrische Beleuch-
tung an Terrain, und schon im Jahre 1863 sehen wir elektri-
sches Licht auf dem grossen Leuchtthurme la H£öve an der
französischen Küste erglänzen, nicht mehr erzeugt durch
galvanische Batterien, sondern durch eine mächtige Magnet-
maschine.
Der im Jahre 1857 von Siemens erfundene C ylinder-
Inductor gab allen diesen Bestrebungen einen neuen
Impuls. . Zwar hatte Siemens selbst von seiner Erfindung
söfort eine erfolgreiche Anwendung zu verschiedenen tele-
graphischen Zwecken und u. A. auch zur Construction einer
teuen Magnetmaschine gemacht, welche bei kleineren Di-
mensionen stärkere Ströme gab, als die älteren Maschinen:
aber zu einer Anwendung im Grossen kam es erst im Jahre
1866, als Wilde in Manchester die starken Inductionsströme
einer Siemens’schen Magnetmaschine zur Erzeugung von
aussergewöhnlich kräftigen Elektromaeneten anwandte, und
mittelst dieser und eines grossen Siemens’schen Oylinder-
Inductors unter Anwendung einer Dampfmaschine von 15
Pferdekräften Ströme von so enormer Grösse hervorbrachte,
wie man sie bis dahin nicht gekannt hatte. Aber die hierzu
erforderlichen Maschinen waren sehr gross, sehr theuer und
erforderten eine kostspielige Betriebskraft.
In demselben Jahre entdeckte Siemens das d ynamo-
elektrische Princip, durch dessen Anwendung jede
Art mechanischer Bewegung ohne Zuhülfenahme von Stahl-
magneten in Elektricität umgewandelt werden kann. Mit
dieser Entdeckung war über die galvanischen Batterien der
Stab gebrochen und den Technikern ein Mittel an die Hand
‘gegeben, die elektrischen Ströme in nie geahnter Stärke auf
eine verhältnissmässig leichte und wenig kostspielige Weise
zu erzeugen.