Vorwort. V
Alle diese Magnetmaschinen und ebenso auch die dynamö-
elektrischen gaben nicht einen continuirlichen Strom, wie die
jatterien, sondern eine Reihe rasch aufeinander folgender
Strom-Impulse, welche ihre Richtung beständig wechselten.
Um diese Wechselströme in Ströme von gleicher Rich-
tung umzuwandeln, bedurfte man der Commutatoren, welch®
in mehrfacher Beziehung von Nachtheil waren.
Auch diese Klippe wurde überwunden, als im Jahre 1871
Gramme in Paris (nach dem Vorgange von Pacinotti m
Florenz) seinen Ring-Inductor erfand und denselben zu
einer dynamo-elektrischen Maschine verwandte, welche voR
der Hand oder einem andern kräftigern Motor getrieben,
unausgesetzt-einen continuirlichen Strom von unver?
änderter Richtung lieferte. Schon im nächsten Jahre
folgte der Trommel-Inductor von Siemens-Halske (System
v. Hefner-Alteneck), und beiden Systemen schlossen sich zahk-
reiche andere Constructionen an, welche alle dahin zielten,
die Arbeitsleistungen einer Dampf- oder Gasmaschine oder
eines andern Motors auf die vortheilhafteste Weise in elek-
trischen Strom umzuwandeln.
Die Studien richteten sich jedoch nicht ausschliesslich
auf die Vervollkommnung der dynamo-elektrischen Maschinen
für gleichgerichtete Ströme, sondern auch auf diejenige der
Wechselstrom-Maschinen. Schloss man sich hierbei im
Wesentlichen den typischen Formen an, welche in den älteren
Maschinen für die Erzeugung alternirender Ströme gegeben
waren, so wurden doch auch neue, und zwar so vortheik-
hafte Dispositionen getroffen, dass die neueren Wechselstrom-
Maschinen eine ungeahnte Verbreitung fanden.
Vor allem geschah dieses dadurch, dass dieselben zur
Erzeugung mehrerer Partialströme dienten, worin zur Zeit
auf dem Gebiete der elektrischen Beleuchtung ein grosser
Fortschritt erblickt werden musste. Sollte nämlich die
elektrische Beleuchtung mit der Gasbeleuchtung, welche dem