Lontin’s Wechselstrom-Maschine. 231
sondere Schaltvorrichtung, durch welche er sofort mit seinem
benachbarten Schliesser verbunden werden kann; es ist daher
möglich, durch ein einfaches Umlegen eines Contacthebels
sämmtliche einzelnen Stromsysteme sofort zu einem einzigen
Strome zu vereinigen oder von einander getrennt in die Lei-
tung einzuführen. Auf der entgegengesetzten Seite N der
Maschine befindet sich eine Reihe von Klemmen, in welchen
die anderen Enden der Inductorrollen befestigt sind und von
denen der zweite Zweig ZL, einer jeden Leitung abgeht.
Die grossen Vorzüge dieser letzteren Maschine von
Lontin bestehen einestheils darin, dass man nach Belieben
und nach dem Bedürfnisse mehrere ganz von einander un-
abhängige Ströme von verschiedener Stärke aus derselben
ableiten und zur Erzeugung mehrerer elektrischer Lichter
verwenden kann, anderntheils darin, dass man zur Ableitung
dieser Ströme nicht der reibenden Bürsten bedarf, die ab-
gesehen von ihrem Verbrauche stets die Quelle von erheblichen
Stromverlusten bilden.
Bei einer Rotationsgeschwindigkeit des Elektromagnet-
Rades von 320 Touren per Minute liefert die Maschine mit
. 24 Inductorrollen 12 getrennte Stromsysteme, wenn die
Rollen zu je zwei hintereinander verbunden sind; jeder dieser
Ströme erzeugt ein Licht von 100 Carcel-Brennern. Bei
150 Touren liefert sie durch Kuppelung von je 8 Rollen
noch 3 Stromsysteme, jedes äquivalent mit 200 Carcel-
Brennern.
Es sind besondere Vorkehrungen getroffen, um der Ge-
fahr einer Ueberhitzung der Maschine vorzubeugen, die
daraus entstehen würde, dass zeitweilig nur einige Strom-
systeme nach aussen nutzbar verwendet würden, die anderen
aber in der Maschine verblieben und sich dort in Wärme
umsetzten. In solchen Fällen werden die nicht zur Ver-
wendung kommenden Ströme durch einen Umschalter statt
in die Leitung in einen eigens zu diesem Zwecke mit der