Magnetische Influenz. 5
finden, in denen die magnetische Kraft Null ist. Dreht man
nun von links nach rechts den Ring langsam um seine
Achse, so rücken in der Richtung der Drehung immer neue
Eisentheile des Ringes unter die Pole N und $, welche bei
der Annäherung an N und $ die magnetische Polarität an-
nehmen und bei der Entfernung von N und $ dieselbe
wieder verlieren, so dass die indueirten Pole s und n ihre
Stelle im Raume unter den inducirenden Polen N und 8
behalten, wogegen stets neue Theile des Ringes in diese
Stelle einrücken. Bei jeder ganzen Umdrehung haben alle
Theile des Ringes, von O aus gerechnet, nach der Reihe
zuerst den Südmagnetismus angenommen, dann diesen Mag-
netismus wieder verloren, darauf den Nordmagnetismus an-
genommen, und endlich auch diesen wieder verloren; in
irgend einem bestimmten Augenblicke haben die Endpuncte
eines bestimmten Durchmessers des Ringes bestimmte Pole,
und nach einer weiteren halben Umdrehung des Ringes
haben sie die entgegengesetzten Pole. Wie die Pole s und »
während der Drehung ihre Stellen im Raume beibehalten, so
bleibt auch die neutrale Linie O0 O’ immer an derselben Stelle.
Etwas anders gestaltet sich die Sache, wenn man dem
Ringe eine schnelle Rotation gibt. Es verschwindet nämlich
der indueirte Magnetismus aus den Ringtheilen nicht sofort,
wenn diese sich von den Polen N und 8 entfernen. Wäh-
rend in einem bestimmten Theile des Ringes von dem In-
differenzpuncte O aus bis zum nächsten Pole ‚N eine sehr
schnelle Zunahme der Intensität des inducirten Magnetismus
Statt findet und das magnetische Maximum dieses Theiles
unter N eintritt, nimmt in Folge der magnetischen Trägheit
dieses Maximum von s nach O’ hin nicht so schnell ab, viel-
mehr bleibt die magnetische Intensität von s ab in der
Richtung auf 0’ hin eine Strecke lang nahezu constant und
nimmt dann in einiger Entfernung von s bis zum Indiffe-
renzpuncte O’, der ebenfalls in der Richtung der Bewegung