Siemens-Halske’s Differential- Lampe. 4923
wobei die Geschwindigkeit dieses Falles durch ein kleines
Echappement mit Pendel gemässigt wird. In dem Momente,
wo die Kohlen sich treffen, geht der grösste Theil des
Stromes durch die Kohlen und die untere Spule R mit
dickerm Drahte, während der Zweig, in welchem sich die
dünndrähtige Spule 7 befindet, fast stromlos wird.
Durch die überwiegende Anziehung der unteren Spule
wird der Stab S nach unten gezogen; es hebt sich der
Hebelarm C’ und es stellt sich sofort die vorher gelöste
Verbindung zwischen dem Hebel C’ und dem Kohlenhalter A
wieder her; die Kohlenstäbe gehen auseinander und der
Lichtbogen wird entzündet.
In Folge des in dem Stromkreise der Spule R hinzu-
tretenden Widerstandes des Lichtbogens, welcher mit der
Länge des Bogens zunimmt, wächst der Strom wieder in der
dünndrähtigen Spule 7, während er in R schwächer wird,
bis bei einem bestimmten Widerstande des Bogens
sich die von R und 7 auf $ ausgeübten Anziehungen das
Gleichgewicht halten. Es brennen nun die Kohlenstäbe
langsam ab, aber die gleiche Bogenlänge stellt sich immer
wieder her, indem die Gleichgewichtslage bei einer ent-
sprechend höheren Stellung des Eisenstabes eintritt. Es
steigt also dieser langsam in die Höhe, während der Hebel-
arm C’ mit dem obern Kohlenhalter sich senkt. Ist der
Hebelarm CO’ in seiner untersten Stellung angelangt, so löst
sich seine feste Verbindung mit dem Kohlenhalter; derselbe
fällt langsam herunter, jedoch nur sehr wenig, da die ein-
tretende Verkürzung des Lichtbogens wieder das Aufwärts-
gehen des Hebelarmes C’ zur Folge hat und sich daher die
Kuppelung zwischen ihm und dem obern Kohlenhalter wieder
herstellt. Der Eisenstab spielt von nun an nahezu in seiner
höchsten, der Hebelarm ©’ dem entsprechend nahe in seiner
tiefsten Lage nur um ein Geringes auf- und abwärts, wobei
in kurzen Intervallen die obere Kohle um so viel nachfällt,