440 Lampen für getheiltes Licht.
Der Brennpunct wird bei den Gülcher’'schen Lampen
in constanter Höhe erhalten, die Kohlenhalter sind also in
bekannter Weise mit einander verbunden, wonach die Be-
wegung des oberen Kohlenhalters eine entsprechende des
unteren Halters nach sich zieht.
Es lässt sich nicht verkennen, dass sich die Lampe
durch grosse Einfachheit auszeichnet und die Theile derselben
keiner Abnutzung unterworfen sind; dieselbe functionirt auch
so vorzüglich, dass man Fluctuationen des Lichtes durchaus
nicht wahrnimmt.
Das Merkwürdigste ist jedoch die Schaltungsweise, welche
die Theilung des elektrischen Lichtes mittelst der Lampe
ermöglicht. Es wurde schon gesagt, dass zu diesem Zwecke
die Lampen einfach neben einander und nicht, wie die
Nebenschluss- und Differential-Lampen, hinter einander ge-
schaltet werden; wenn also mehrere Lampen in paralleler
Schaltung von derselben Maschine gespeist werden, so brennen
sie ruhig mit einander und stören sich nicht gegenseitig.
Der Grund hiervon ist unschwer zu erkennen, wenn die
folgende, der Z. £. a. E., III, p. 390 entnommene Erörterung
beachtet wird:
„Denkt man sich zunächst zwei der oben beschriebenen
Lampen (Fig. 169) zwischen den Polen einer Elektrieitäts-
quelle parallel geschaltet, so findet man leicht, dass die eine
Lampe der Regulator der andern ist. Es sei zuerst die
Lampe A durch Schliessung der zugehörigen Leitung ange-
zündet worden; wenn nun die zweite Leitung der Lampe B
oeschlossen wird, so theilt sich der durch die Doppel-
schliessung entsprechend stärker gewordene Hauptstrom in
zwei Theile. Der Theilstrom, welcher die Lampe B durch-
fliesst, ist aber stärker als’ der der Lampe A, weil sich bei
B die Kohlenspitzen berühren und der Widerstand in dieser
Zweigleitung also geringer ist als in der andern. Die Folge
hiervon wird sein, dass die Lampe B sofort durch ener-