Die elektrische Kerze von Jamin. 455
so lange, als Kohlenmaterial vorhanden ist, da er durch die
Einwirkung des richtenden Schliessungsbogens festgehalten
wird und wieder zurückgeht, wenn ihn eine störende Ur-
sache davon entfernte. Ist aber die Kerze bis oben abge-
brannt, so wird durch die Hitze der Draht 8 8 abgeschmolzen;
der eine Kohlenhalter entfernt sich aus der Vertikalen, die
beiden Kohlen werden plötzlich von einander entfernt und
der Lichtbogen erlöscht. Damit hört aber auch der Strom
zu circuliren auf. Die Platte E F fällt alsdann herab und
dadurch wird wiederum der Contact zwischen der längsten
der noch vorhandenen beweglichen Kohlen und der zugehö-
rigen festen Kohle hergestellt, der Strom eireulirt von neuem,
die Kohlen entzünden und entfernen sich alsdann wieder,
wie das erste Mal. Die Entzündung geschieht also auto-
matisch und kann nach Belieben hergestellt werden; sie
geschieht so rasch, dass man kaum den Wechsel und gar
keine Schwächung der andern Lampen in dem gleichen
Schliessungsbogen wahrnimmt.
Nach dem Berichte Jamin’s vereinigt die Lampe mehrere
wesentliche Eigenschaften: „Sie kann beliebig oft entzündet
und wieder angezündet werden; sie erfordert für alle be-
nachbarten Kerzen nur einen einzigen Schliessungskreis;
sie ersetzt automatisch die vollständig verbrannten Kohlen
durch neue; sie erfordert keine isolirende Substanz, durch
deren Beschaffenheit die Farbe der Flammen geändert
werden könnte, noch hat sie irgend eine Vorbereitung der
Kohlen nöthig, wodurch die Kosten beträchtlich vermindert
werden..... “
Jamin veröffentlichte eines der Resultate seiner zahl-
reichen Versuche, zu denen er eine G@ramme’sche Maschine
für vier Lichter gebrauchte. Dasselbe lautet folgender-
maassen: