Die elektrische Lampe von Heinrichs.
damaligen Zeitmeist gesägte Retortenkohlen, nichts weniger als homogen,
und schliesslich wurde der Kreideklotz sehr bald zerstört. Es scheint,
als ob die auf demselben Prineip beruhende „Lampe Soleil“ bessere
vesultate gegeben hat. L’Electriecite berichtet, dass eine an dem Plafond
des Hötel Continental in Paris aufgehängte Lampe dieser Art mit
nennenswerthem Erfolge gebrannt habe. Auf etwas anderem Wege
suchte Rapief‘‘) das Regulirwerk entbehrlich zu machen. Derselbe
liess zwei Kohlenstäbe mit den Spitzen schräg zusammenstossen. Hier-
durch hinderten sich beide am weiteren Fortrücken. Zwei solcher Paare
wurden übereinander gestellt, so dass sich der Lichtbogen zwischen
allen vier Spitzen bildete. (Vgl. Fig. 174.)
Derartige Lampen (s. Fontaine p. 17) wurden &. Z, in der Times-
Druckerei in London aufgestellt, aber später, da sie nicht gleichmässig
brannten, wieder entfernt. Ob sich die Lampen von Heinrichs?)
besser bewähren werden, bleibt abzuwarten. Bei einer derselben, der
sogenannten „elektrischen Kerze“, benutzt Heinrichs zwei Paare kreis-
förmig gekrümmter Kohlenstäbe in zwei vertikalen, zu einander
normalen Ebenen; dieselben werden bloss durch ihr Gewicht gegen
einander bewegt in dem Maasse, wie sie verbrennen. Das mit dem
positiven Pole verbundene Kohlenpaar ist so mit dem Anker eines
Elektromagnets verbunden, dass es beim Auftreten des Stromes ein
wenig über das bisher von ihm berührte, mit dem negativen Pole
verbundene Paar empor gehoben wird. Die Kohlenstäbe eines Jeden
Paares bleiben bloss durch ihr Gewicht trotz des Abbrennens mit
einander in Berührung und durch Kegelräder ist in einfacher Weise
dafür gesorgt, dass die zwei Berührungspuncte der beiden Paare
einander gegenüber bleiben.
‘) Dingler’s Pol. J., Bd. 230, p. 186, Fontaine l. c., p- 17, sowie
2. f. a. E., Bd. II, p. 61, Lescuyer’s Lampe.
°) Z. f. a. E. 1881, p- 154, 172, 290; E. Z., I, p. 70, 180; Dingler's
Pol. J., Bd. 236, p. 252, sowie Engineering, Vol. XXXI, Nr. 815.