Die Magnet-Induction. 37
Die Richtung des bei der Bewegung eines Magnets gegen
eine geschlossene Drahtrolle in dieser inducirten Stromes
hänst ab von der Art der Bewegung (Annäherung oder
Entfernung), von der Richtung der Drahtwindungen und
von der Polarität desjenigen Endes des Magnetstabes (Süd-
oder Nordpol), welcher bei der Bewegung des Magnets gegen
die Drahtrolle am meisten von Einfluss ist.
Es braucht wohl kaum bemerkt zu werden, dass man,
um die magnet-inducirten Ströme zu erhalten, eben so gut
die Drahtrolle gegen den Magnet bewegen kann, als, wie
im Vorstehenden angenommen wurde, den Magnet gegen die
feststehende Drahtrolle.
Um für alle Fälle auf die einfachste Weise die Richtung
eines durch den Magnet inducirten Stromes zu erhalten,
betrachtet man letztern als ein System von galvanischen
Strömen, welche den Eisenkern senkrecht zu seiner Länge-
richtung derart umkreisen, dass sie auf dem nach dem Be-
schauer hingerichteten Südpole wie der Zeiger einer Uhr
laufen. (8. 4.) Es gilt dann bezüglich der Richtung eines
durch die Bewegung des Magnets indueirten Stromes alles
das, was im $. 7 über die dynamische Induction gesagt
worden ist, d. h. man erhält je nach der Art der relativen
Bewegung von Magnet und Drahtrolle Näherungsströme
oder Entfernungsströme oder auch beide zugleich.
Um jeden Magnetpol verbreitet sich nach $. 3 ein magne-
tisches Feld, und die Beobachtung lehrt, dass jede Verände-
rung in diesem magnetischen Felde stärkend oder schwächend
auf den Pol einwirkt. Es ist daher auch nicht nöthig, dass
man, um in einer Drahtrolle Inductionsströme zu erzeugen,
einen Magnetpol in dieselbe hineinstecke oder aus derselben
entferne, vielmehr genügt jede Bewegung des Magnets gegen
die Drahtrolle zur Seite oder vor derselben, um in ihr einen
Strom zu induciren, wenn diese Bewegung nur innerhalb
des magnetischen Feldes geschieht. Je energischer diese
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