Bewegung eines Magnets gegen einen geschlossenen Drahtring. 31
liegenden Ströme, von denen er sich entfernt, grösser als die
der linksliegenden, denen er sich nähert. Der Entfernungs-
strom ist jetzt über den Näherungsstrom überwiegend und
das Resultat beider Wirkungen ist ein dem Solenoidstrome
gleichgerichteter Entfernungsstrom, der auf dem Wege von
m bis N seine Richtung unverändert beibehält und an
Intensität in dem Maasse wächst, als der Ring sich dem
Pole N nähert. Diese letzteren Ströme können wir daher
der Richtung und Stärke nach mit den Pfeilen 4 und 5
versinnbilden.
Hiernach ist es nun nicht mehr schwer, den Vorgang
der Inductionswirkungen in einem Ringe zu verstehen,
welcher mit einer continuirlichen Drahtspule umwunden ist
und in Folge der inducirenden Wirkung zweier sehr nahe an
den Endpuncten eines Durchmessers stehender fester Magnet-
pole SN (Fig. 4) ebenfalls zwei diametral einander gegen-
überstehende Pole n s hat, welche bei der Rotation des
Ringes um seine Achse ihre Stelle im Raume nicht verändern.
10. Rotation eines mit einer continuirlichen Drahtspule um-
wundenen (des Gramme’schen) Ringes zwischen den Polen eines
Magnets. Ist der Ring, der in Wirklichkeit an keiner Stelle
unterbrochen ist, mit einem einzigen nirgend unterbrochenen
Drahte spiralförmig umwickelt, so wird (Figur 21, s. £f. S.)
ein jeder Drahtring bei der Drehung des Eisenringes um die
Achse alle Puncte des Umkreises in der Richtung p, r,, n, r,,
p, u. s. w. der Reihe nach durchlaufen, er wird dabei stets
an denselben Stellen des Raumes sowohl vor $ und N vorbei-
4 gehen, als auch an denselben Stellen über die im Eisenkerne
stets neu sich entwickelnden, aber unverändert stehen bleiben-
den inneren Pole » s hinweggehen, so dass die von diesen
Polenpaaren auf die einzelnen Drahtringe ausgeübte Induc-
tionswirkung dieselbe ist, als wenn der Eisenring feststehen
bliebe und nur die Drahtspirale sich um ihren innern Eisen-
kern in der gedachten Richtung hinwegbewegte.