Die elektrische Beleuchtung.
572
Personals, zumal bei Anlagen oder beim Anfassen einer Lampe.
Dieser Grund ist keineswegs ungeeignet, die Wechselstrom-
Maschinen zu verdrängen, zumal dieselben durch gleichwer-
thige, ja bessere Maschinen für continuirliche Ströme ersetzt
werden können. Sind diese auch von grosser Spannung und
geeignet, mehrere Lampen in einem Stromkreise zu speisen,
so bringen sie, wenn nicht wie bei den Brush-Maschinen
(vgl. p. 120) die Spannung aufs höchste gesteigert wird, einen
unvorsichtigen Maschinisten öder unwissenden Neugierigen
wenigstens nicht in Lebensgefahr; der empfangene Stoss ist,
wenn auch unangenehm, so doch keineswegs von verderblichem
Einflusse. Ein solcher ist ferner bei den gewöhnlichen dynamo-
elektrischen Maschinen gar nicht vorhanden. „Fasst man
die beiden Polen einer offenen dynamo-elektrischen Maschine
an, so kommt, wie Uppenborn richtig bemerkt, wegen des
hohen Leitungswiderstandes des menschlichen Körpers gar
kein Strom zur Ausbildung. Berührt man dagegen die Pole
einer durch einen Widerstand von z. B. 1 8.-E. geschlossenen
Maschine, so kann immer noch kein erheblicher Strom den
menschlichen Körper durchfliessen. Denn nehmen wir den
Widerstand des menschlichen Körpers zu rund 2000 8.-E.
an, so würde dieser Strom bei einer dynamo-elektrischen
Maschine, welche mittelst eines Stromes von 34 Webers 4000
Normalkerzen producirt, nur !/2ooo des ganzen Stromes, also
0,017 Webers betragen.“
Somit ist das menschliche Leben durch die elektrische Be-
leuchtung nicht gefährdet, sobald der Brush’schen Neigung,
die Spannung der Maschinen immer mehr zu steigern und
möglichst viele Lampen (etwa 40) in einen Stromkreis zu
schalten, keine Folge geleistet und ein gleichgerichteter
Strom zum Speisen der Lampen verwendet wird; ja bei einiger
Aufmerksamkeit können sogar leichtere Unfälle vermieden
werden, nicht nur bei der Anlage, sondern auch beim Betriebe,
da eine jede Lampe mit einer Ausschalte-Vorrichtung ver-