588 Verschiedene Anwendungen der elektrischen Maschinen.
Strombedarf eines Telegraphen-Bureaus abzuzweigen, und
dass die erforderliche nur sehr kleine Abzweigung die Regel-
mässigkeit irgend welcher von dem Hauptstrome gethanen
Arbeit nicht beeinflussen kann.)
Es können natürlich auch besondere Maschinen aus-
schliesslich für telegraphische Zwecke verwandt werden.
L. Kohlfürst in Prag bediente sich z. B. eines fünflamelli-
gen, von einem Triebwerke gedrehten Siemens’schen Magnet-
Inductors, dessen Poldrähte an den Arbeits- und an den
Ruhekontact eines gewöhnlichen Morse-Tasters geführt
wurden; sodann legte er drei Morse - Stiftschreiber von
grossem Widerstand und ein Rheostat hintereinander in
den Stromkreis, der am Ruhekontact und der Axe des Tasters
endete. Dabei fand er, dass die drei Morse selbst bei raschem
Arbeiten gute Schrift gaben.
In grösserem Maassstabe stellte die Western Union Te-
legraph Company in ihrem Haupt-Telegraphenamte zu New-
York Versuche an, welche dem Vorschlage Field’s in Fran-
cisco folgte, den Strom von der erforderlichen Stärke nicht
mittelst einer einzigen Maschine zu erzeugen, sondern eine
Anzahl von Inductionsmaschinen anzuwenden und diese wie
salvanische Elemente hintereinander zu schalten, indem man
immer den positiven Poldraht der einen an den negativen
Pol der nächsten legte. Bei dem Gebrauche von Siemens’-
schen Maschinen, deren Elektromagnete durch den Strom
einer Dynamo-Maschine angeregt wurden, erwies sich der
Strom gleich gut brauchbar für den Betrieb des Quadruplex
und der Börsendrücker. Es wurden daher drei Sätze von
Inductions-Maschinen und DBetriebs-Maschinen aufgestellt,
1) Vgl. Z. f. a. E. 1880, p. 93. Schwendler: „Verwerthung der
Ströme von dynamo-elektrischen Maschinen für telegraphische Zwecke.“
ib. 1881, p. 131. „Ueber einige Experimente zur Versorgung aller in der
Caleutta Telegraph Office endigenden Linien mit von dem Hauptstrome
einer dynamo-elektrischen Maschine abgeleiteten Zweigströmen.“