68 Die magnet-elektrischen Maschinen.
Patent (5. Juni 1869) bezieht. Holmes lässt die Inductor-
rollen nicht zwischen den Polen von Stahlmagneten rotiren,
sondern er stellt dieselben in der Zahl von 20 am Umfange
einer Scheibe fest auf und ersetzt die Stahlmagnete durch
fünf V-förmig gestaltete Elektromagnete, deren zehn Pole
bei der Rotation der die letzteren tragenden Scheibe dicht
an den Eisenkernen der- festen Inductorrollen vorüberlaufen.
Ein Theil des erzeugten Stromes wird dazu verwendet, die
Elektromagnete zu magnetisiren, und die Verbindung der
Inductorrollen untereinander ist eine solche, dass gleichzeitig
mehrere von einander unabhängige Ströme von der Maschine
abgeleitet und desshalb gleichzeitig mehrere elektrische
Lampen unterhalten werden können. Dass diese Maschinen
ebenfalls Wechselströme erzeugen und eines Commutators
bedürfen, um Ströme von einerlei Richtung zu geben, ver-
steht sich von selbst.
16. Der Siemens’sche Inductor. Eine bedeutende Ver-
besserung wurde den magnet-elektrischen Maschinen bereits
im Jahre 1857 durch Dr. W. Siemens in Berlin zu Theil,
indem er der Inductorrolle eine Gestalt und eine Lage zu
den Stahlmagneten gab, bei welcher es möglich war, nicht
nur die höchste indueirende Kraft der Magnetpole auszu-
nutzen, sondern auch die Dauer der Stromunterbrechungen
erheblich zu verkürzen.
In seiner einfachsten Gestalt besteht dieser Inductor aus
einem Eisencylinder Fig. 35 und Fig. 36, welcher der Länge
Fig. 39. Fig. 36.
Der Siemens’sche Inductor.
nach mit zwei gegenüberstehenden, etwa !/a des Durch-
messers tiefen und 2/s desselben breiten Einschnitten versehen
ist und dadurch ungefähr die Form eines Galvanometer-
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