Full text: Volkskunde des Kreises Altenkirchen

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hi in Frieſenhagen ein Erntefeſt, aber die Veranſtaltung war 
Ws auh hier mehr dem Namen nach ein ſolches Feſt. Es be- 
: ti n teiligten fich die jüngeren Leute bis zirka 20 Jahren daran. 
ae N An einem Nachmittag nach Arbeits\{luß kam man zuſammen 
i 4 und fuhr mit einigen Leiterwagen, auf denen die Burfchen 
R n ul Gruppenbilder aus alter Zeit darſtellten, dur<h den Ort; 
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tar den Abſchluß bildete ein Zechgelage in den Wirtsituben. 
Getanzt wurde niht. Im Brauch iſt das Erntefeſt noh in 
ze fu Niederfiihbah. Es wird am 1. Sonntag im Oftober ge- 
: feiert und hat in dieſem Jahre eine Neubelebung erfahren. 
em fut Der Glanzpunkt des Feſtzuges, der durch den Ort zieht, ift 
en IM der gejhmücte Erntewagen, wobei ein Niefenbrot aus fein- 
Nähen ſtem Mehl mitgeführt und fpäter verteilt wird. Lied und 
tehn“ a Tanz im Feſtſaal beſchließen das Feſt. Im Gebiet des Hau=- 
N) mh bergweſens feierte man früher nah Beendigung des „Rafen- 
2 beſorg ſchälens“ das Hackefeſt (Dermbach). In Herdorf hatten die 
die ju Mädchen hierzu Waffeln und Kräbbelchen gebaen, die ſie 
Vie I in ihren Hauberesförben mitbrachten. Die Burſchen lieferten 
der Git die Getränke. Auf einer alten Grubenhalde wurde dann dem 
te grüßen jungen Volk zum Tanze aufgeſpielt. Am Abend zog man 
veimal y unter Abſingen alter Volkslieder dem Dorfe zu. Am Dorf- 
überall in brunnen löſte ſih der Zug auf. 
eine ditt In den Kranz froher Stunden, wo Arbeit und Scherz 
I man m einander die Hand reichen, gehören auch die „Hoſten“, die 
tell meiſtens im Spätherbſt bzw. Winter ſind. Man unterſcheidet 
löpper“ I Bohnen- und Flah3hoft. Bei der Bohnenhojt verſammeln 
Hafergu jih gegen Abend die „beſtellten“ Mädchen in dem Hoſthaus 
eigt Clt zum „Bohnenfitſchen“. Die Arbeit, die ohne nachbarliche 
Häuftder Hilfe lange dauern und alß eine Laſt empfunden würde, 
ne auf du wird durch die Hoſt zu Stunden der Freude. Das „Fitſchen“ 
gen, dani wird durch das Trinken eines guten Kaffees oder eines ſüßen 
Kartof Schnapſes unterbrochen. „Gibt es keinen Schnaps, ſo werden 
n lang jd die Bohnen nicht ſauer“ (Breitſcheidt). In ſpäterer Stunde 
int, wed erſcheinen die Burſchen, — in Winnersbach „Hoſtvögel“ ge- 
reifen, di nannt, — um den Mädchen Beiſtand zu leiſten. Gemeinſam 
(t, geſungene Lieder würzen die Arbeit. Von dem Mädchen, das 
1 Geelbad die leßte Bohne ſchneidet, ſagt man in Bachenberg und Leuts- 
rierte nl! bach, daß es den Sohn des Hauſes heirate. Ein Tänzchen 
  
 
	        
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