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hat, (im Dezember) „macht er Hondag“. Die Hondagszeit
dauert von Weihnachten bis Neujahr in Betdorf, Dauers-
berg, GebhardShain, Hinnhauſen, Niederfiſhbah, von Neu-
jahr bis Dreiköônige in der Wiſſener Gegend und Frieſen-
hagen.
Unter „Hondagmachen“ verſteht der Bauer fih einen
guten Tag machen. Der Ausdru> iſ geradezu zu einer
Redensart für Nichtstun geworden. Die Arbeit ruht, nur
das Notwendigſte wird gearbeitet, es wird gut gegeſſen und
getrunken, erzählt und gekartet, mitunter werden auch
Kreppelchen geba>en. Am Hondag kommen die Bauern der
Nachbarſchaft im Hauſe eines Bauern zuſammen. Wer an-
fängt, iſt genau feſtgelegt. Dann geht die Reihe um, bis
jeder ſeinen Hondag gehabt hat. Oft iſt der Bauer 8 Tage
von ſeinem Hofe weg auf „Hondagsreiſen“ und überläßt die
Wirtſchaftsführung ſeiner Frau. An zwei Orten des Kreiſes
hat ſogar das Dorf an einem beſtimmten Tage feinen Hon-
dag, in Schönſtein am „Bäſtjesdag“ (20. Ianuar) und in
Nauroth am 2. Januar. Charakteriſtiſh iſt der Verlauf des
Hondags in Nauroth. Hier zieht die Dorfjugend als Zi-
geuner und Soldaten verkleidet von Haus zu Haus und
ſammelt Gaben. Wer etwas gibt, ſchließt ſih dem Zuge an.
In einer Wirtſchaft werden die geſammelten Gaben allge-
mein verzehrt. Bei Spiel und Tanz verläuft dann der
Ubend. Die Verkleidung als Soldaten iſt m. E. die lebte
Erinnerung des Hondags an den ehemaligen Hundertſchafts-
tag, an dem die waffenfähige Mannſchaft der Hundertſchaft
gemuſtert wurde.
In der Zeit von Weihnachten bis Neujahr wird das
Geſinde in den Hondag geſchi>t, d. h. es hat dann Urlaub.
In Niederfifchhach endet das Dienſtjahr mit Weihnachten
und fängt mit Neujahr wieder an. Der 2. Weihnachtstag
heißt hier „Bündelstag“. Über die Verbreitung des Hon-
dags ſiehe beiliegende Karte.
In den Kreislauf des Iahres gehören auh die Volks-
feſte, Kirmes und Schütenfeſt, die man als Familienfeſt
der Dorfgemeinde bezeihnen kann. Sie ſind nicht an eine
beſtimmte Iahreszeit gebunden.